Die Agro-Photovoltaikanlage wurde 2016 im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt der Universität Hohenheim gebaut. Die Forschungsfläche ist 2,5 ha, diese beinhaltet die Agro-PV-Fläche und eine Referenzfläche. So können die Wissenschaftler einen direkten Vergleich zwischen dem Ertrag unter der Agro-PV und der unbeschatteten Fläche des gleichen Bodentyps ziehen.

Hoch und stabil

Die Solarmodule sind in einer beeindruckenden Höhe von acht Metern über dem Boden installiert. Dies garantiert, dass sämtliche landwirtschaftliche Maschinen, inklusive Mähdrescher, unter der Photovoltaikanlage arbeiten können. Die Fundamente der Agro-PV-Anlage sind nach Art einer Baumwurzel im Boden verankert und vollständig rückbaufähig. Diese wurden auch auf ihre Stabilität getestet «Falls es mal vorkommt, dass ein Traktor gegen die PV fährt, passiert nichts», so Olivia Schmid, Tochter des Hofmitbegründers Thomas Schmid. Es gäbe auch sonst wenig Probleme mit der Bewirtschaftung unter der Anlage.

Auswirkungen auf die Kulturen

Erste Ergebnisse nach einem Auswertungszeitraum von vier Jahren zeigten, dass die Beschattung durch die Agro-PV Einfluss auf die darunter angebaute Kultur hat. Manche Kulturen wie Beeren, Früchte und Fruchtgemüse seien von der APV und deren Beschattungsgrad von 20 bis 40 % in ihrem Ertrag positiv beeinflusst. Im Vergleich zeigte Mais, mit bis zu 60 % die grössten Ertragsverluste. Gleich dahinter folgten Körnerleguminosen und Getreide. Auch der Grünlandertrag litt unter der Beschattung, mit bis zu 20 Prozent Minderertrag.

Die Solarmodule haben obendrein einen Einfluss auf die Lufttemperatur und -feuchte in der Anlage selbst. Dieser lasse sich jedoch noch nicht in Beziehung zu den angebauten Kulturen setzen. Florian Reyer, der den Ackerbau auf dem Betrieb Hofgemeinschaft Heggelbach leitet, sieht den Mehrwert der Anlage im Zusatznutzen, beispielsweise was Hagel-, Regen- und Verdunstungsschutz betrifft.