Die Ernte von Pflanz- und Speisekartoffeln beginnt, für spätere Sorten und Industriekartoffeln ist es essenziell, das Blattwerk noch möglichst lange zu erhalten.

Krautfäuleschutz aufrechterhalten

Knolleninfektionen mit Krautfäule kommen zustande, wenn Wasser die Sporen in die Dämme transportiert. Deshalb ist es aufgrund der regelmässigen Niederschläge und des sehr hohen Krankheitsdruckes besonders wichtig den Schutz bis zur Krautvernichtung aufrecht zu erhalten. Produkte mit sporenabtötender Wirkung (z. B. Ranman Top, Mapro oder Leimay) sind in der aktuellen Situation empfehlenswert.

Achtung: Die Auflagen SPe 3 (A) Massnahmen zur Verhinderung von Abschwemmung müssen beachtet werden. Die Auflagen gelten für Parzellen, die sich in einem Abstand von weniger als 100 m zu Oberflächengewässern mit mindestens 2 % Hangneigung befinden. Fluazinam (Mapro) hat eine Auflage von 4 Punkten. Da diese Punkte laut Katalog mit Massnahmen wie z. B. Querdämmen und 20 m breiten Pufferstreifen zum Gewässer erreicht werden, wird der Praktiker in betroffenen Parzellen wohl eher auf das besagte Mittel verzichten.

Drahtwürmer ab August in den oberen Bodenschichten

Ab Anfang August wandern die Larven der Schnellkäfer wieder in obere Bodenschichten. Wenn Schäden beobachtet werden, empfiehlt sich nach Möglichkeit eine rasche Ernte nach der Krautvernichtung. Drahtwurmbefall kann in den Parzellen lokal auftreten. Da sich die Herde mit den Jahren tendenziell eher wenig verschieben, ist es lohnenswert, sich solche Stellen für folgende Jahre zu merken.

Im Winter und Sommer verkriechen sich die Larven in der Regel eher in tiefere Bodenschichten, um sich vor Kälte, Hitze oder Trockenheit zu schützen. Folgende Faktoren können Drahtwürmer fördern: Mehr-jährige Kunstwiesen in der ­Fruchtfolge, Boden mit hohem Humusanteil, reduzierte Bodenbearbeitung und eine späte ­Ernte.

Den pH-Wert anheben

Beim Kalken sollen der pH-Wert erhalten oder korrigiert, die Struktur und Stabilität des Bodens verbessert (Erosionsschutz) und schliesslich das Bodenleben gefördert werden. Die beste Grundlage für eine Entscheidung, ob gekalkt werden muss, bietet eine Bodenanalyse. Aufkalken kann in Erwägung gezogen werden, wenn bei einem pH-Wert unter 6,5 über die letzten Jahre eine sinkende Tendenz feststellbar ist. Das Ziel sollte sein, den pH-Wert um einen halben Punkt auf der Skala anzuheben. Zu hohe Gaben hingegen können zu Nährstoffblockaden und somit zu Mangelerscheinungen führen, z. B. bei Bor oder Magnesium. Dabei geht es den Kulturen schlechter als zuvor. Deshalb sollten die Gaben 15 dt/ha Calciumoxid (CaO) in sehr leichten und 30 dt/ha CaO in schweren Böden nicht überschreiten (auf Naturwiesen eher kleiner).

Kalk leicht einarbeiten

Für eine Erhaltungskalkung wird ungefähr die Hälfte der oben genannten Mengen eingesetzt. Für die Erhaltungskalkung oder zum Aufkalken empfehlen sich eher mittelschnell- bis langsam-, aber nachhaltig wirkende Kalke. Für die temporäre Anhebung des pH-Werts und Verbesserung der Krümelstruktur zum Beispiel beim Anbau von Kartoffeln oder ­Zuckerrüben empfehlen sich raschwirkende Kalkformen, z. B. Branntkalk. Letzterer kann im Raps auch zur Bekämpfung der Kohlhernie eingesetzt werden, empfohlen werden 500 bis1500 kg/ha direkt vor der Saat. Mit dieser Methode ist aber keine dauerhafte pH-Wirkung zu erwarten. Um Nährstoffblockaden zu vermeiden, sollte der Kalk leicht eingearbeitet und nicht untergepflügt werden. Unmittelbar vor und nach der Aktion kein Stickstoffdünger ausbringen, denn der Kalk fördert Ammoniakverluste.