In der kommenden Rapssaison darf das Produkt Pyrinex (Syngenta/Leu + Gygax) mit dem Wirkstoff Chlorpyrifos nicht mehr eingesetzt werden. Das Bundesamt für Landwirtschaft hat seine Zulassung per 30. Juni 2020 entzogen. Pyrinex kam im Rapsanbau gegen den Rapsglanzkäfer zur Anwendung.
Alternative Möglichkeiten
Pyrinex war für seine schnelle Wirkung gegen den Rapsglanzkäfer bekannt. Alternative Produkte wie Ammate (Indoxacarb)und Plenum (Pymetrozin), haben ebenso eine Wirkung, sagt Daniel Strahm von Fenaco Agroline, allerdings nicht in der gleichen Wirkungsgeschwindigkeit wie man es von Pyrinex gewohnt ist: «Die Wirkung ist relativ langsam bei diesen Produkten. Nach der Behandlung lebt der Käfer eine gewisse Zeit weiter. Er stellt aber seine Frassaktivität ein bis er stirbt.»
Das Resultat beider Produkte ist demnach nicht so schnell ersichtlich wie beim altbewährten Pyrinex. Das sei zunächst ungewohnt für Landwirte, so Strahm. Der Wirkungsgrad hänge zudem vom Druck des Schädlings ab. Aber auch mit Pyrinex konnte ein starker Befall nicht immer in Schach gehalten werden.
Hohe Kosten, gute Wirkung
Die Produkte Gazelle (Acetamiprid), Biscaya (Thiacloprid) und Audienz (Spinosad) zeigen laut Daniel Strahm eine mittlere Wirkungsgeschwindigkeit. Diese setzt man im Jahresverlauf bei höheren Temperaturen ein. In der Praxis nehme man von Audienz aber eher Abstand:«Mit 118 Franken pro Hektare ist das Produkt relativ teuer im Vergleich zu Gazelle und Biscaya, die nur 30 bis 40 Franken pro Hektare kosten.»
Man habe die Erfahrung gemacht, Audienz erst bei einem höheren Schädlingsdruck einzusetzen, wenn weitere Behandlungen notwendig sind.
Finger weg von Pyrethroiden
Nicht zu empfehlen seien günstige Mittel der Gruppe Pyrethroide. «Der Rapsglanzkäfer hat Resistenzen gegenüber dieser Gruppe aufgebaut», so Strahm. Pyrethroide sind weiterhin zugelassen. Im ÖLN-Anbau gäbe es diesbezüglich aber Einschränkungen.