Diese Woche hat die Bise Pflanzenschutzmassnahmen verunmöglicht. Für gutes Gelingen ohne Phytotox sind wüchsige Bedingungen notwendig.
Intensiver Glanzkäfer-Einflug
Der Raps befindet sich generell im Stadium DC 53 (Blütenstände des Haupttriebs überragen die obersten Blätter). Letzte Woche wurde der Einflug der Rapsglanzkäfer in manchen Parzellen intensiver. Es gelten Schad-schwellen von drei Käfern pro Pflanze (fünf für den Extenso-Ausstieg) im DC 53–57 (Knospen abstehend), und fünf Käfer pro Pflanze (sieben für den Extenso-Ausstieg) im DC 57–59. In kräftigen Beständen kann der obere Schwellenwert beachtet werden. Bei der Auszählung werden 10 × 5 Pflanzen quer durch das Feld und nicht nur am Rand betrachtet. Werden nur die fortgeschrittenen Pflanzen beachtet, so ergibt sich ein verfälschtes Bild. Denn diese ziehen die Glanzkäfer wie Magnete an.
Eine Behandlung reicht in vielen Fällen, wenn diese nach dem Haupteinflug platziert wird. Viele der Mittel gegen Glanzkäfer werden als bienengiftig eingestuft. Reldan und Pyrinex (Aktivsubstanz Chlorpyrifos) sollten aus diesem Grund bei Notwendigkeit früh eingesetzt werden und nicht kurz vor der Blüte. Diese Mittel haben eine Aufbrauchsfrist bis zum 30. Juni 2020.
Zukünftige Insektizidverbote
Bei den Insektiziden im Raps steht ein Wandel bevor. Thia-chloprid (Biscaya, Alanto) und Pymetrozin (Plenum WG) sind nach dem Rückzug in der EU in den Anhang 10 der Pflanzenschutzmittelverordnung aufgenommen worden. Somit steht ein Verbot in der Schweiz bevor. Für den Moment sind diese Mittel aber noch zugelassen. In Zukunft kommen zwangsläufig vermehrt andere Aktivsubstanzen zum Zuge: Acetamiprid (Gazelle) aus der Familie der Neonicotinoide, Indoxacarb (Ammate), das zum schnellen Frassstopp der Käfer führt, wobei diese aber noch auf den Pflanzen sitzen und sich verlangsamt bewegen, oder Spinosad (Audienz).
Abwarten mit Halmverkürzer
Für eine optimale Wirkung der Halmverkürzer im Getreide sollten die Bedingungen wüchsig sein. Behandlungen dürfen nur auf Pflanzen in vollem Wachstum und bei Abwesenheit von Nachtfrösten erfolgen. Diese Bedingungen treten wohl in den nächsten Tagen nicht ein.
Der Wirkstoff Chlormequatchlorid (CCC) kann im Weizen, Triticale und Dinkel in den Stadien DC 29 bis DC 30 zur Ver-kürzung eingesetzt werden. Wird beim Aufschneiden des Haupttriebs von der Halmbasis bis zur Spitze der Ährenanlage mindestens 1 cm gemessen, so ist DC 30 erreicht. CCC ist das einzige Produkt, das mit Herbiziden gemischt werden kann. Je nachdem muss dabei die Dosierung verringert werden. Wird der erste Knoten fühlbar, so ist das Stadium DC 31 erreicht. Ab diesem Stadium können Produkte wie beispielsweise Moddus oder Medax eingesetzt werden. Moddus kann bei Temperaturen von mehr als 10°C, Meddax bei Temperaturen höher als 7 °C eingesetzt werden. Diese Produkte sind mit Fungiziden mischbar. Im Moment sehen die Bestände weitgehend gesund aus.
Erbsensaat durchführen
Die Erbsensaat sollte bis Ende März durchgeführt werden. Ein späterer Saatzeitpunkt ändert nichts an der Saatdichte (zirka 80 bis 90 Körner/m2, Saattiefe 3 bis 4 cm). Je später gesät wird, desto grösser das Risiko, dass die Pflanzen während der Blüte in einen Wasser- und Hitzestress geraten können, was weniger Blattetagen und ein geringeres TKG zur Folge haben kann.