Die TVD-Registrierung auf Einzeltierbasis, welche bekanntlich seit Anfang Januar 2020 eingeführt ist, soll für die nationale Bekämpfung der Moderhinke in der Schweiz als Basis dienen. Tierverschiebungen und damit mögliche Übertragungswege der bakteriellen Klauenkrankheit, können zukünftig besser rückverfolgt werden.

Weniger als ein Prozent bis 2025

Der Start der Bekämpfung soll frühestens im Herbst 2021 erfolgen, wenn die Tiere von den Alpen auf die Winterbetriebe zurückgekehrt sind. Innerhalb von maximal fünf Jahren soll so der Befall bei den Schafen schweizweit auf unter ein Prozent gesenkt werden.

Der Einzelbetrieb kann handeln

Schon jetzt kann der Einzelbetrieb Massnahmen ergreifen, um das Risiko einer Ansteckung auf seinem Betrieb möglichst klein zu halten. Da sich die Bakterien unter Luftabschluss vermehren, ist eine regelmässige, saubere und korrekte Klauenpflege zentral. Die Übertragung erfolgt von Tier zu Tier über direkten Tierkontakt. Aber auch durch schlecht gereinigte Transportfahrzeuge sowie gemeinsam genutzte Triebwege kann ein Übertragungsrisiko bestehen. Beim Tierzukauf können durch eine mehrwöchige Quarantäne allfällig betroffene Tiere ausfindig gemacht werden. Ist der Bestand betroffen und wird eine Herdensanierung angestrebt, wird nach dem Klauenschnitt die gesamte Herde mit einem Klauenbad behandelt.

 

Darauf können Sie auf dem Betrieb achten

  • Saubere und korrekte Klauenpflege
  • Transportfahrzeuge gut reinigen
  • Gemeinsam genutzte Triebwege sauber halten 
  • Nach dem Tierkauf eine mehrwöchige Quarantäne verhängen, um betroffene Tiere zu finden
  • Bei einem Fall im Bestand die Herde sanieren: nach dem Klauenschnitt die alle Tiere mit einem Klauenbad behandeln

Positive Tiere ausmerzen

Der Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer bietet für interessierte Betriebe ein Moderhinke-Bekämpfungsprogramm an. Damit ein Betrieb seine Herde sanieren und als «Moderhinke – negativ» bezeichnen kann, müssen gewisse Kompromisse und Einschränkungen in Kauf genommen werden. Einerseits betrifft das die Möglichkeit, auf dem Betrieb positive und negative Tiere separat zu halten und den Tierverkehr und Tierkontakt nur mit Tieren aus Moderhinke-freien Betrieben zu gewährleisten. Andererseits muss die Bereitschaft da sein, positive Tiere auszumerzen.

Mehr Informationen an einer Tagung

Mehr Informationen zu den ­Themen Moderhinke – wie weiter? und Aktualitäten zur TVD-Einführung stehen auf dem Programm der Nordwestschweizer Kleinwiederkäuertagung. Aufgrund der Situation rund um das Coronavirus findet diese Veranstaltung allerdings nicht wie vorgesehen in einer Woche am 21. Märzstatt, sondern sie wird provisorisch auf den Herbst 2020 verschoben.