«Es wird oft gesagt, dass Strukturverbesserungen für die Betonierung der Landschaft verantwortlich wären», stellte Bundesrat Guy Parmelin vor Wochenfrist an einem Medienanlass im waadtländischen Assens fest. «Dies mag in der Vergangenheit zutreffend gewesen sein, in einer Zeit, in der der Schwerpunkt auf der Maximierung der Produktion lag, aber jetzt haben sich strukturelle Verbesserungen entwickelt, um sich an neue Umstände anzupassen.»

Starke Unterstützung

Nach einer 2007 begonnenen Vorstudie wurde das Meliorationsprojekt in Assens VD im Februar 2010 konkretisiert, wobei sich nicht weniger als 86 Prozent der betroffenen Eigentümer am Perimeter von mehr als 575 Hektaren beteiligten.

Zehn Jahre später hat sich die Zahl der Parzellen von 231 auf 151 verringert: «Wir haben das Land auch näher an die Betriebe herangeführt und die Form der Parzellen verbessert, um den Landwirten die Arbeit zu erleichtern», erklärte Vermessungsingenieur Daniel Mosini. Auch die Infrastruktur wurde durch die Instandsetzung bestehender und die Schaffung neuer Strassen verbessert. Einige Zufahrtsstrassen, die nicht mehr benötigt wurden, sind entfernt worden.

Die 9 Mio Fr. teure Melioration half auch bei der Säuberung und Vervollständigung des Regenwasserableitungssystems, der Öffnung von 1200 Metern Bachbett, der Beseitigung von sieben unbewachten Bahnübergängen und von 2000 m Oberleitungen.

Mit der Schaffung neuer Biotope, Bäche, Hecken und Haine hat das Projekt zudem zu einer erheblichen ökologischen Aufwertung der Region geführt. «Die Fauna reagiert positiv auf diese Massnahmen», sagte der Biologe Alain Maibach.

Verdreifachtes Bundesgeld

Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), kommentierte: «In Assens ist rationelle Landnutzung heute gleichbedeutend mit der Verbesserung der Biodiversität und der Landschaft.» Der stv. BLW-Direktor Bernard Belk betonte die Bedeutung von Strukturverbesserungen in der Agrarpolitik. «Jeder Franken, den der Bund investiert, generiert eine Investition von rund drei Franken», sagte er.

Vor der symbolischen Pflanzung des ersten von 80 Bäumen, die der Melioration den letzten Schliff geben sollen, betonte Bundesrat Parmelin: «Strukturverbesserungen helfen der Landwirtschaft, eine rationelle, nachhaltige und rentable Nahrungsmittelproduktion zu gewährleisten.»