Simon Küng aus Buttisholz hat dieses Jahr die Zweitausbildung zum Landwirt EFZ am BBZN in Hohenrain als Klassenbester abgeschlossen. Da keine Abschlussfeier stattgefunden hat, hat die BauernZeitung den Absolventen auf dem Nebenerwerbsbetrieb von Familie Küng in Buttisholz besucht.
Landwirt war immer ein Ziel
Zuvor hat Simon Küng die Ausbildung zum Schreiner EFZ gemacht. «Ich habe vorher eine andere Lehre gemacht, weil unser Nebenerwerbsbetrieb zu klein ist, um davon leben zu können», erklärt Simon Küng. Das Arbeiten mit Holz hat ihm sehr gefallen und er habe nach der Rekrutenschule und vor der Zweitausbildung auf dem Holzbau als Zimmermann gearbeitet. Es war aber schon immer der Plan, Landwirt EFZ als zweite Ausbildung zu machen. Früher hatte Familie Küng auf dem Betrieb noch Milchvieh gehalten, die Milchwirtschaft wurde einerseits aus betriebswirtschaftlichen und andererseits aus zeitlichen Gründen aufgegeben. «Die Ammenkuhhaltung beansprucht nicht viel weniger Zeit, jedoch sind die Zeiten etwas flexibler, was sich mit dem Nebenerwerb besser vereinbaren lässt», so Küng.
Die beiden Lehrjahre hat Simon Küng auf einem Milchvieh- und Ackerbaubetrieb (Bio) in Knutwil und einem ÖLN-Betrieb mit Schweinehaltung (ganzer AFP-Ring), Milchvieh mit Aufzucht, Agrotourismus, Direktvermarktung, Acker- und Obstbau in Ruswil absolviert. Beide Betriebe waren sehr verschieden, was ihm sehr gut gefiel. Bei beiden gab es jedoch auch Parallelen zu seinem Heimbetrieb.
«Als junger Landwirt hat man sehr viele Möglichkeiten offen.»
Simon Küng erklärt einen Vorteil des vielseitigen Berufs.
Offen für Neues sein
Seit dem Abschluss der Lehre arbeitet Simon Küng als landwirtschaftlicher Mitarbeiter auf einem grossen Milchvieh-, Munimast- und Ackerbaubetrieb in Ruswil. «Das war eigentlich nicht mein Plan», am Anfang hatte er vor, wieder zurück auf den Holzbau zu gehen, mindestens zu einem kleinen Prozentsatz, erklärt Simon Küng. Aber die Stelle in Ruswil wurde ihm empfohlen und so ging er «mal schauen», um sich ein Bild zu machen. Das Probearbeiten habe ihm sehr gut gefallen, worauf er sich um die Stelle bewarb. Sein Vater ist ebenfalls voll auswärts berufstätig, die Mutter ist zu Hause auf dem Betrieb tätig. Familie Küng hält auf ihrem Hof Ammenkühe und ein paar Mastschweine.
Leute sensibilisieren
«Als junger Landwirt hat man sehr viele Möglichkeiten offen», erklärt Simon Küng. Der Beruf sei extrem vielseitig. Mit der landwirtschaftlichen Ausbildung könne man die verschiedensten Wege einschlagen, sei es in Richtung verwandte Berufe oder Bau. Dies nicht zuletzt, da der Schulstoff sehr breit ausgelegt sei, er reiche neben den üblichen Themen von Baustoffen über Elektrizität bis hin zu Betriebswirtschaft und Buchhaltung. Simon Küng findet es wichtig, die nichtbäuerliche Bevölkerung zu informieren und zu sensibilisieren. «Gerade im Hinblick auf die Abstimmungen, die uns Bauern stark betreffen, muss man halt die Leute so gut es geht informieren», so Küng. «Am meisten Kontakt mit interessierten Leuten hatte ich im letzten Lehrjahr aufgrund der Direktvermarktung.» Es sei wichtig, den Leuten bei Kritikpunkten sachlich und korrekt Auskunft zu geben, warum man dies eben genau so mache.
«All unsere Traktoren sind speziell.»
Die Oldtimer-Traktoren sind ein grosses Hobby von Simon Küng.
Männer sind Traktorenfans
Simon Küng ist in seiner Freizeit in der Guggenmusik und verbringt gerne Zeit mit seinen Freunden. Ein weiteres Hobby sind die Traktoren. Zwei seiner Brüder sind Landmaschinenmechaniker und er und sein Vater sind ebenfalls grosse Traktoren-Fans.
«Alle unserer Traktoren sind auf eine Art speziell», erklärt Simon Küng. Der abgebildete Massey Ferguson (MF) 135 wurde speziell für den Feuerwehreinsatz hergestellt und ist so nur in geringer Zahl produziert worden. Er leistete einst seinen Dienst bei der Feuerwehr Oberkirch.