Wenn nichts mehr hilft, hilft vielleicht eine spagyrische Essenz. Ein körperliches oder psychisches Leiden mit den natürlichen Substanzen zu behandeln, lohne sich auf jeden Fall, sagt Ronny Weber von der Drogerie und Naturheilpraxis «Naturspross» in Wiesendangen ZH. Der Drogist und Naturarzt hat mit Spagyrikmischungen bei seinen Kunden schon Erstaunliches erlebt: Rückenschmerzen verschwanden, die zuvor jahrelang mit gängigen Methoden nicht zufriedenstellend behandelt werden konnten, oder ein langanhaltender, starker Husten war auf einmal weg.
Statt Symptome beseitigen die Ursachen beheben
Spagyrik kann bei allen möglichen Leiden eingesetzt werden von A wie Akne, Allergischen Reaktionen oder Angstzuständen bis Z wie Zahnschmerzen oder Zahnfleischentzündungen. Die Essenzen werden aus pflanzlichen, mineralischen und selten auch aus tierischen Substanzen hergestellt.
Ein wesentlicher Bestandteil der spagyrischen Arzneimittelherstellung ist die Destillation der gegärten Pflanze und die anschliessende Kalzinierung – die Trocknung und Veraschung der Destillationsrückstände. Am Schluss werden Destillat und veraschte Rückstände wieder zusammengeführt, was besondere Heilkräfte hervorbringen soll. Ziel der Behandlung ist, nicht nur die Symptome von Beschwerden zu beseitigen, sondern deren Ursachen zu beheben.
Die Vitalität, oder auch Lebenskraft genannt, wird positiv beeinflusst und damit die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Das geschieht über mehrere Wirkungsarten: Die Essenzen können einen Heilimpuls geben, ähnlich wie bei homöopathischen Mitteln. Auch der Duft von enthaltenen ätherischen Ölen kann vom limbischen System (Funktionseinheit des Gehirns, die der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient) aufgenommen werden. Die Feststoffe (Veraschungsrückstände in den Essenzen) können ebenfalls heilende Informationen an unseren Körper weitergeben.
Auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt
Die Aktivierung von Selbstheilungskräften veranschaulicht Weber gerne mit dem Beispiel Partnerschaft: Stellen wir uns eine schlecht funktionierende Partnerschaft vor, wo sich beide Partner an das missliche Klima gewöhnt haben und weiterhin miteinander existieren. Nun kommt eine Drittperson ins Spiel, welche einen realisieren lässt, wie schlecht es eigentlich um die Beziehung steht und eine Idee gibt, wie Verbesserungen stattfinden könnten. Ähnlich ist es mit dem Stoffwechsel, der sich an eine Funktionsstörung gewöhnt hat oder keine Idee hat, wie ein Problem gelöst werden kann. Nun kommt ein Impuls von aussen, im Falle der Spagyrik ein Wirkstoff aus der Natur, und zeigt dem Körper, was für eine Besserung zu tun ist.
Trotz der zum Teil fantastischen Wirkung von spagyrischen Essenzen, die der Drogist und Naturarzt Ronny Weber bei Kunden schon erlebt hat, ist deren Wirksamkeit medizinisch nicht bestätigt respektive erforscht. «Wer heilt hat recht», sagt der Naturarzt. Spagyrik findet ihren Ursprung bei Paracelsus, Arzt und Naturforscher im 15. Jahrhundert. Seit 1975 ist Spagyrik in der Schweiz wieder ein Thema. Unser Land bietet den Vorteil, dass Spagyrik-Mischungen für jeden Patienten individualisiert zusammengestellt werden dürfen, was in anderen Ländern zum Teil nicht erlaubt ist.
Beachtliches Wissen erforderlich
Um eine individualisierte Mischung für einen Patienten herzustellen, versucht Ronny Weber herauszufinden, wo die Ursache für ein Leiden liegen könnte, wie sich das Leiden zeigt und unter welchen Umständen es sich verschlechtert oder verbessert. Zusätzlich misst er den Puls und schaut sich das Gesicht der Person genau an.
Hinter einer erfolgreichen Spagyrik-Behandlung steckt viel Eigenleistung: Bis Ronny Weber solche individualisierten Mischungen herstellen konnte, musste er sich beachtlich viel Wissen aneignen über die mehr als 100 Essenzen, die er in seiner Drogerie zur Verfügung hat. Für jede Mischung muss er sich genügend Zeit nehmen, auch brauche es Energie und Herzblut.
Spagyrik kann eigentlich bei allen Beschwerden helfen, wenn auch die Methode bei schwerwiegenden Erkrankungen wie beispielsweise Krebs nur begleitend eingesetzt werden kann, vielleicht um Medikamente oder die Bestrahlung erträglicher zu machen. Bei genetisch bedingten Leiden ist mit Spagyrik ebenfalls nicht viel zu ändern, ebenso bei Patienten, die schon lange mit Kortison behandelt werden, weil bei diesen Menschen das Immunsystem beeinträchtigt ist.
Ronny Weber findet es nebst der Behandlung wichtig, dass die Menschen mit Beschwerden sich wenn nötig bereit zeigen, an ihrem Lebenswandel etwas zu ändern, wie beispielsweise die Ernährung umzustellen oder sich mehr zu bewegen.
Spagyrische Essenzen sind bei normalem Gebrauch völlig unschädlich, Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Dank geringem Alkoholgehalt können sie auch bei Kindern, Schwangeren und Stillenden eingesetzt werden.
Ursina Berger-Landolt