Als Bauer ist man sich auch unschönere, geruchsintensivere und reichlich schmutzige Arbeiten gewöhnt. Erwähnt seien da Vorbereitungen für die Dichtigkeitsprüfung von Güllelöchern oder Ställe mit dem Hochdruckreiniger für den nächsten Umtrieb sauber machen. Das alles war aber nicht der Rede wert im Vergleich zu jenem Vormittag des 28. November.
Der Hochdruckreiniger muss helfen
Die Stall-Toilette, welche ausschliesslich von den Pensionspferde-Halterinnen und zwei Heimwerkern benützt wird, war verstopft. Kann passieren. Saugglocke und Abflussreiniger halfen nichts, gröberes Geschütz musste her. Sprich: Der Hochdruckreiniger samt Reinigungsdüse. Von allen Seiten her versuchte ich, die Verstopfung zu lösen. Letztlich kam ich nicht umhin, ein kleines Loch in den Beton im Stallgang zu spitzen, um besseren Zugang zur Leitung zu bekommen. Und siehe da: Die Sosse floss endlich gen Gülleloch.
Sogar Schweinegülle riecht besser
Anhand dessen, was mir dann entgegenlief, kann ich dreierlei sagen. Erstens: Wenn Sie einmal ein Haus bauen möchten, aber keinen Beton zur Hand haben: Ein Gemisch aus Fäkalien, Tampons, Binden und Toilettenpapier scheint äusserst langlebige und widerstandsfähige Eigenschaften aufzuweisen. Zweitens: Eine Toilette braucht offensichtlich auch eine Gebrauchsanweisung. Männer sitzen ab und Frauen benutzen das Abfallbehältnis neben der Toilette. Und drittens: Soiligülle ist gegenüber dem Pendant menschlichen Ursprungs fast wie Deodorant. Schlussendlich ist man so oder so einfach froh, wenn man mit dem, was nach dem Verdauen bei Mensch und Tier anfällt, möglichst keinen Ärger hat. Egal, ob es sich um verstopfte Toiletten, abgerissene Gülleschlauchkupplungen oder zähflüssige Gülle in Schwemmkanälen handelt.