In einigen Regionen hat die Silomaisernte bereits begonnen und das eine knappe Woche früher als vergangenes Jahr. «Bei den frühreifen Sorten wurden bei frühen Saatterminen bereits Trockensubstanz (TS)-Gehalte über 35 Prozent erreicht», berichtet Jürg Hiltbrunner von Agroscope. Die Ernte der Mitte Mai gesäten Sorten wird in guten Lagen nächste Woche starten.

Die aktuell sommerlichen Temperaturen sind zudem günstig für die Abreife des Körnermaises. Bei diesen Bedingungen lohne es sich, diesen noch so lange wie möglich stehen zu lassen, um von der natürlichen Trocknung im Feld zu profitieren. Hiltbrunner erwartet gesamtheitlich gute bis sehr gute Maiserträge.

Regional unterschiedliche Niederschläge zeigen sich in den Beständen

Der Mais sei in diesem Jahr gut gestartet, sagt Jürg Hiltbrunner. Während der Vegetationszeit gab es aber regional sehr unterschiedliches Niederschlagsaufkommen. Mehrheitlich in der Westschweiz, aber auch einige Regionen in der Deutschschweiz hatten auch im 2020 mit trockenen Phasen zu kämpfen, weshalb sich die Pflanzen gelb und kurz präsentieren – insbesondere im Wendebereich, wo die Böden verdichtet waren oder aber in nährstoffarmen Böden, wo der Dünger durch den fehlenden Niederschlag nicht rechtzeitig für die Pflanzen verfügbar war. «Die Pflanzen zeigen sich dann vergleichsweise aufgehellt», erklärt der Agroscope-Wissenschaftler.

Teilweise Blattflecken beobachtet

In gewissen Regionen wurde im Vergleich zu Vorjahren zudem etwas mehr Befall mit den länglich-ovalen Helminthosporium-Blattflecken beobachtet. In entsprechenden Beständen ist der Erntetermin nach vorne zu korrigieren: «Wenn die Blätter aufgrund der Krankheit absterben, führt das zu einem zusätzlichen Anstieg des TS-Gehaltes. Hohe Tagestemperaturen und milde Nächte lassen den TS-Gehalt pro Woche zudem um bis zu 5 % ansteigen. Wenn dann zu spät geerntet wird, wird es schwierig das Erntegut genügend verdichten zu können, was zu Fehlgärungen führen kann», erklärt Hiltbrunner. Regelmässiges Prüfen der Reife sei deshalb wichtig, um den idealen Erntezeitpunkt nicht zu verpassen.

Aber: Bis auf gewisse Regionen würden sich viele Bestände dennoch sehr gesund zeigen, sagt Hiltbrunner. Über die Trockensubstanzerträge liesse sich in einigen Wochen genaueres sagen, sobald die Maisversuche der Agroscope ausgewertet werden.