Vor einer allfälligen Kalkung der Stoppelfelder oder anderen Feldarbeiten können die periodischen Bodenproben entnommen werden. Gemäss dem ÖLN ist auf Parzellen, die grösser als eine Hektare sind, mindestens alle zehn Jahre eine Bodenanalyse durchzuführen.

Sinnvollerweise wird dies einmal pro Fruchtfolgeperiode gemacht. Auf Ackerparzellen sollte im Bereich der Bearbeitungs- und Hauptdurchwurzelungstiefe von 10 bis 20 cm an mindestens 20 Stellen pro Parzelle Erde entnommen werden, woraus eine Mischprobe entsteht.

Ernterückstände einarbeiten

Mit der Stoppelbearbeitung sollen Ernterückstände eingearbeitet werden, um die Verrottung voranzutreiben, Unkrautsamen und Ausfallgetreide sollen zum Keimen gebracht und bestehende Unkräuter vernichtet werden. Bei Rapsparzellen soll jedoch zugewartet werden, damit Ausfallraps keimen kann und nicht in tiefere Bodenschichten bewegt wird, wo er in eine Keimruhe verfällt.

Betreffend Unkräuter gibt es bei der Maschinenwahl einige Punkte zu beachten. Gegen vorhandene Samenunkräuter, wie dem Hirtentäschel, hat die Scheibenegge eine gute Wirkung. Allerdings werden Wurzelunkräuter wie z. B. Quecken damit nur bedingt bekämpft, da das Zerstückeln ihrer Rhizome zu weiterem Austreiben der Pflanze führt. Der Flachgrubber mit Gänsefuss- oder Flügelscharen erlaubt ein flaches Arbeiten (bis 5 cm), wodurch auch Wurzelunkräuter ganzflächig durchschnitten und nach oben ­gebracht werden und so vertrocknen. Der Schälpflug oder Stoppelhobel ist mit einer Arbeitstiefe von 5 bis 10 cm gegen Disteln und Blacken wirksam. Beim Einarbeiten von Strohhäcksel sollte tiefer bearbeitet werden.

Vorsicht bei der Tiefenlockerung

Bei einer Tiefenlockerung (30 bis 50 cm) muss bedacht werden, dass Verdichtungen damit zwar kurzfristig behoben werden, aber die Gefahr besteht, dass die Schlitze durch darauffolgende Regenfälle mit Feinerde aufgefüllt und verstopft werden.

Dadurch verlagert sich das Problem nach unten und kann so längerfristig kaum gelöst werden. Tiefe Durchwurzelung und eine langjährige, schonende Bodenbearbeitung können weiterhelfen. Zudem tun auch Gründüngungen dem Boden gut.

Gründüngungsmischung statt Reinkultur verwenden

Gründüngungsmischungen nutzen den durchwurzelbaren Bereich mit Flach-, Mittel- und Tiefwurzlern effizienter aus als Reinsaaten. Zudem können sich einzelne Pflanzenarten je nach Witterung besser entwickeln als andere. Im Allgemeinen haben Gründüngungen nebst der Bodenlockerung zum Ziel, das Erosions- und Verschlämmungsrisiko zu mindern, der Stickstoffauswaschung entgegenzuwirken, das Unkraut zu unterdrücken und die Aktivität des Bodenlebens zu fördern.

Es gilt zu beachten, dass eine Gründüngung mindestens 40 Wuchstage benötigt, um ihre volle Wirkung auf das Bodengefüge und -leben zu entfalten. Es sollte daher nicht zu spät gesät werden und trotzdem muss eine genügende Bodenfeuchte vorhanden sein, damit eine Zwischenkultur gelingt. In diesem Jahr sieht es mit der Feuchtigkeit im Sommer bisher gut aus.