Jetzt in diesen Tagen werden die frühen, saftigen Äpfel und Birnen gepflückt und sie kommen auf Märkte und in die Läden.
Gute bis sehr gute Ernte
Die Ernten beim Kernobst sollen gut ausfallen, das geht aus der «Ernteschätzung 2019» des Schweizer Obstverbandes (SOV) hervor. Ja, sie sei sogar sehr gut, schätzt der SOV.
- Tafel-Äpfel: 136 500 Tonnen schwer soll die Apfelernte werden wenn der letzte Apfel gepflückt sein wird.
- Tafel-Birnen: 23 200 Tonnen soll die Birnenernte betragen, wenn die letzte Birne vom Baum ist.
Übermenge von 19 300 t
Mit den Mostäpfeln zusammen sollen gar 190 400 t Äpfel geerntet werden. Der SOV schreibt warnend dazu: "Die Aufnahmekapazität der einzelnen inländischen Verwendungskanäle ist beschränkt." Der Bedarf liege bei 100 000 t Tafelobst, 64 000 t Mostobst inklusive Marktreserve von 40% und 7000 t Industrieobst. "Für 2019 ergibt sich nach dieser Vorernteschätzung eine Übermenge von 19 300 t Äpfeln", folgert der SOV. Dafür müsse ein Absatzkanal (z. B. Export) gefunden werden.
Hubert Zufferey vom SOV erklärt, dass alles Obst bis zum letzten Apfel und der letzten Birne verwertet werde. Überschüssiges Obst gelange in die Mostereien und die Vermarktung des Mostobstes sei gesichert. Das Produktzentrum Mostobst des SOV werde am 13. August die Richtpreise und die Rückbehalte für sämtliches Mostobst festlegen.
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16 Prozent mehr Birnen
Die gesamte hängende Ernte von Birnen in der Schweiz wird auf 30 460 Tonnen geschätzt. Davon wachsen 23 280 t in Birnenanlagen und 7180 t auf Hochstamm-Feldobstbäumen. Die Feldobsternte besteht nahezu vollständig aus Mostobst. Für die Birnenanlagen liegt die Vorernteschätzung rund 16% über dem Durchschnitt der vier Vorjahresernten. Die Vorernteschätzung der Mostbirnenernte liegt 65% tiefer als im Vorjahr und 32% tiefer als im Durchschnitt der vier Vorjahresernten. Trotz der tieferen Birnnenernte werde aber auch hier ein Rückbehalt auf den Mostbirnenpreis nötig, erklärt Hubert Zufferey.
So viel gibt es für Tafelobst
Am Dienstag dieser Woche wurden die Vermarktung und die Preise des Tafelobstes bestimmt. Auch hier bestimmte Hubert Zufferey vom SOV mit und er erklärt die Beschlüsse: Die Startpreise für Tafeläpfel seien infolge der guten Ernte um vier Prozent tiefer als der Richtpreis bei optimaler Erntemenge.
- Sorte Gala: Die Produktionskosten wären mit einem Preis von Fr. 1.25 je Kilo für Klasse I gedeckt. Wegen der guten Ernte liege der Startpreis um 4% tiefer bei Fr. 1.20.
- Braeburn: Auch bei dieser Sorte erfolgt wegen der der guten Ernte ein Abzug von 4%; der Startpreis für Klasse I liege bei Fr. 1.15.
- Golden Delicious und Jonagold: Auch hier erfolgt wegen der guten Ernte ein Abzug von 4%. So liege der Startpreis bei Fr. 1.10. Der Preis für die Klasse II liege bei 42 Rappen.
- Conférence und gute Luise: Für diese Sorte gibt es einen Zuschlag von 5 Rappen, das gibt einen Startpreis von Fr. 1.25 für Klasse I.
- Williamsbirnen: Hier wurde wegen guter Ernte ein Abzug von 5 Rappen beschlossen; der Startpreis für Klasse I liege bei Fr. 1.15.
11 000 t lautet das Ziel
"Ich denke nicht, dass wir per 31. Oktober 2019 den Ziellagerbestand von 11 000 Tonnen bei den Tafelbirnen erreichen", schätzt Hubert Zufferey, dies trotz guter Birnenernte. Die 11 000 t habe man letztes Jahr und im ebenfalls guten Birnenjahr 2011 erreicht.
3600 t Zwetschgenernte
Zufferey erklärt, dass die Ernte der Tafelzwetschgen auf 3600 t geschätzt wird, das wäre etwas weniger als letztes Jahr "aber 3600 t sind eine gute Zwetschgenernte", betont er. Die Ernte der frühen Zwetschgen läuft bereits und in den Läden hat es Schweizer Zwetschgen. Der Markt kann mit Schweizer Zwetschgen voll versorgt werden, schreibt der SOV in der jüngsten Mitteilung.
Schon fast 80 t geerntet
Die Menge der in der letzten Woche gepflückten Zwetschgen betrug 75,9 t, heisst es weiter in der Mitteilung des Verbands. Das Angebot für die zu Ende gehende Kalenderwoche 32 werde für die Schweiz auf 258 t geschätzt. Die Sorten Tegera, Vanette und Pitestean sowie die ersten Cacaks Schöne werden derzeit geerntet. Die Qualität der Zwetschgen sei gut, heisst es.