Daniel Jenni ist Chef Marketing und Verkauf bei Frigemo, welche unter anderem Pommes Frites herstellt und vertreibt. Die Schliessung aller Restaurants im vergangenen Winter während der Corona-Krise verursachten bei der Frigemo «Rieseneinbussen im Foodservice», stellt Jenni fest. Zum Glück hätte man dafür mehr im Detailhandel verkaufen können, aber diese Mehrverkäufe hätten die Verluste nicht ausgleichen können. «Frigemo hat die Vertragsmenge an Kartoffeln bisher zu 100 Prozent abgenommen», betont er. Aber aktuell hätte Frigemo «etwas mehr Pommes Frites» im Tiefkühllager als üblich.
100 Prozent Vertragsmenge
Für die kommende Ernte ist Jenni zuversichtlich, dass man mit den Lieferanten Lösungen finden werde. «Wir planen 100 Prozent der Vertragsmengen zu übernehmen», sagt er.
Schmerzhaft spürte auch die Kadi AG in Langenthal die Folgen Corona-Krise. «Während des Lockdowns verzeichneten wir Umsatzeinbussen bis zu 80 Prozent, da unsere Produkte zu 80 Prozent in die Schweizer Gastronomie geliefert werden», erklärt der Kadi-Chef Christof Lehmann. Der Detailhandelskanal sei in sich etwas besser gelaufen, bilanziert Lehmann. «Aufgrund des Umsatzanteils von nur 20 Prozent konnte dieser aber den Einbruch aus der Gastronomie niemals kompensieren», stellt Lehmann klar. Auch die Kadi AG hat mehr Lager. «Aufgrund unseres Produktionsmodells von Herbst bis Frühling und der Minderumsätze aus dem Lockdown haben wir zurzeit mehr Fertigartikel am Lager als in anderen Jahren», weiss der Kadi-Chef.
Ernte 2020 ist im Gespräch
Kadi ist zurzeit im Gespräch mit der Kartoffelbranche über die Abnahmemengen für die kommende Ernte. «Wir haben bereits im Frühling unsere Annahmen zur Abnahmemenge für die Ernte 2020 der Branche offen kommuniziert und sind seit diesem Zeitpunkt in einem engen Austausch», teilt Christof Lehmann mit.
«Alle Verarbeitungskartoffeln aus Ernte 2019 sind abgeräumt», bilanziert Christoph Kohli, Leiter Bereich Verarbeitungs- und Saatkartoffeln von der Fenaco. Die Verarbeitung der neu geernteten Kartoffeln zu Chips laufe bereits und diejenige zu Frites laufe in diesen Tagen an.
Ende der Frühkartoffelsaison
Die Frühkartoffelkampagne geht zu Ende. Die Richtpreise für die Frühkartoffeln bis 30. August lauten:
Suisse-Garantie: Fr. 45.15 /100 kg inkl. MwSt., Qualität schalenfest, Kaliber 30–60 mm für die grüne Linie, Kaliber 42,5–70 mm für die blaue Linie und Kaliber 35–70 mm für die braune Linie.
Bio: Fr. 100.15/ 100 kg inkl. MwSt. für Frühkartoffeln schalenfest, Kaliber 30–60 mm.
Fr. 110.15/ 100 kg, inkl. MwSt. für die grüne Linie schalenfest, Kaliber 30–60 mm.
Fr. 100.15/ 100 kg inkl. MwSt. für die blaue Linie schalenfest, Kaliber 30–60 mm.