Beim Rundgang über eine Fläche auf dem Flugplatz Buochs am 18. Juni wurden die ersten gekeimten Borstenhirsen entdeckt. Die kleinen Pflänzchen warten jetzt auf günstige Bedingungen und bereiten sich für das Ausbilden ihrer Samenstände vor. Jetzt ist es wichtig, der Borstenhirse das Leben zu erschweren. Ein betroffener Landwirt aus Buochs erzählt.

Angepasste Nutzung

«Ab jetzt ist es wichtig, die Grasnarbe zu schonen und den Bestand nicht unnötig zu plagen. Dies mache ich mit einer angestrebten Schnitthöhe von etwa 8 cm. Auf dem Feld wird diese nach jedem Anhängen des Front-Trommelmähwerkes kontrolliert, die Grasstoppeln sollten zwischen vierfingerbreit und fausthoch sein. Durch den höheren Schnitt können der Kreisler und der Schwader ebenfalls höher einstellt werden und die Zinken kratzen viel weniger am Boden als früher bei einer Schnitthöhe von 5 cm. Nebst der Schnitthöhe ist der Zeitpunkt massgebend. Wenn eine längere Schönwetterperiode ansteht, mähe ich nicht gerade am Anfang dieses Zeitfensters. Zuerst muss der Boden abtrocknen. Die Hirsen-Parzelle auf dem Flugplatz versuche ich erst dann zu mähen, wenn der Wetterbericht das Ende der Trockenperiode vorhersagt. Denn der stehende Bestand hält die Feuchtigkeit besser im Boden. Dies wurde beim Blackenstechen am 16. Juni ersichtlich. Ein Teil der Flugplatz-Parzelle wurde am 15. Juni geemdet, dort habe ich mit dem Blackeneisen in den Boden gestochen und er war schon ziemlich ausgetrocknet. Der andere Teil, gerade angrenzend, wird erst später geemdet und der Bestand war knie- bis hüfthoch.»

Wetter wichtiger als Alter

«In diesem Teil konnte ich sehen, dass der Boden noch viel Feuchtigkeit zurückgehalten hat. Dies zeigte, was schon eineinhalb Tage pralle Sonne bei 30°C einer frisch gemähten Fläche antut. Das Wasser verdunstet schneller aus dem Boden und steht dem Gras nicht mehr zum Wachsen zur Verfügung. Deswegen gibt im Sommer nicht mehr das Alter des Futters den Schnittintervall vor, sondern das Wetter.»

Angepasste Düngung

«Die geemdete Flugplatz-Parzelle habe ich eine Woche nach dem Schnitt mit 30 m³ 1:2-verdünnter Milchviehvollgülle gedüngt. Ich habe gewartet, nicht weil ich keine Zeit hatte, sondern weil ich auf den Regen gewartet habe. Zum einen hat der Regen die Temperatur gesenkt und zum anderen konnte ich die Gülle damit mehr verdünnen. Nebst dem Regenwasser verdünne ich die Gülle noch mit der eigenen Quelle. Dadurch brennt sie weniger und fliesst besser in den Boden ein. Vor allem bei heiklen Wärme-und Trockenphasen warte ich mit Güllen auf einen kleinen Regenschauer, damit die Gülle den Bestand nicht durch Verbrennen schädigt und er dadurch weniger konkurrenzfähig wird. Weiter benötigen die guten Futterpflanzen Wasser, um wieder nachwachsen zu können. Ich bringe auf der flachgründigen Flugplatz-Parzelle ein- bis zweimal jährlich Mist aus. Das fördert den Humusaufbau, damit mehr Wasser und Nährstoffe gespeichert werden können. Weiter haben wir Übersaaten mit trockenheitstoleranteren Gräsern gemacht, sie sollen das Italienische Raigras ergänzen, das in Trockenheitsphasen oft leidet. Nebst der Übersaat lasse ich jedes Jahr auf einem Teil der Parzelle das Italienische Raigras versamen, um das Samendepot durch erwünschte Gräser zu ergänzen. Dadurch können Mäuseschäden und Lücken von guten Gräsern geschlossen werden und nicht nur von der gemeinen Rispe. Diese vertrocknet schnell und bietet dann der Borstenhirse Platz zum Keimen.»

 

AGFF-Tagung

Die AGFF-Tagung findet voraussichtlich am Mittwoch, 25. August von 9 bis 15.30 Uhr, zum Thema Hirse auf dem Flugplatz Buochs statt.