Der Jagerpreis hat sich erholt und zaubert mit seinen momentanen Fr. 9.20 pro Kilogramm so manchem Züchter ein Lächeln ins Gesicht. Mit Fr. 6.71 pro Kilogramm bewegte sich der Durchschnittspreis für QM-Jager mit 25 kg letztes Jahr endlich wieder im kostendeckenden Bereich. Dem war die letzten Jahre nicht so. Das besondere des Preisverlaufs des letzten Jahres ist, dass der brachiale Einbruch während des Sommers ausblieb. Das hatte nach dem Vollspaltenverbot niemand erwartet. Auch der Schlachtschweinepreis ist auf einem höheren Niveau als in den letzten fünf Jahren. Mit einem Durchschnitt von Fr. 4.34 lag er letztes Jahr schon deutlich über den Fr. 3.75 von 2018. Und auch hier war der Preiseinbruch im Sommer weniger signifikant.
Branche hat Qualität im Griff
Wenn man sich zudem die Auswertung der durchschnittlichen Verteilung von Schlachtgewicht und Magerfleischanteil (MFA) der Branchenorganisation Proviande ansieht, stellt man fest, dass die Branche nicht nur die Menge, sondern auch die geforderte Qualität im Griff hat. Mit 87,3% (2017) und 89,2% (2018) blieb der Anteil der Schlachtgewichte im optimalen Bereich stabil. Genauso die Verteilung des MFA: 56,7% (2017) und 57,2% (2018).
Nachfrage räumte den Markt
Schätzungen der Abzüge und Zuschläge nach MFA ergeben somit auch ein stabiles Bild. Abzügen von zirka 7,7 Millionen Franken, stehen Zuschläge von zirka 15 Millionen Franken gegenüber. Anders sieht es bei den Schlachtgewichtabzügen aus: Abzüge von 2,8 Millionen Franken 2017 gegenüber 2,7 Millionen der zu leichten Schlachtschweine stehen hier Abzügen von 9 Millionen Franken 2017 und 4,2 Millionen Franken bei den zu schweren Tieren gegenüber. Die bessere Nachfrage räumte den Markt somit deutlich schneller, was zu optimaleren Schlachtgewichten führte.
Diese Zahlen zeigen, dass neun von zehn Schweine im optimalen Gewichtsbereich und sechs von zehn mit optimalen MFA abgeliefert wurden. Abzüge von insgesamt 14,6 Millionen Franken (SG und MFA) standen 2018 somit Zuschlägen von total 14,9 Millionen (MFA) gegenüber.
Verbrauch muss stabil bleiben
Natürlich sind preisrelevante Faktoren wie Schlachtgewicht, Magerfleischanteil, Konfiskate, Wiege- und Administrationskosten mitentscheidend für den finanziellen Verdienst der Branche. Matchentscheidend ist aber der Wochenpreis. Damit dieser sich auf seinem guten Niveau halten kann, darf einerseits die Angebotsmenge nicht merklich steigen, andererseits darf der Gesamtverbrauch an Schweinefleisch nicht weiter einbrechen. Die Angebotsmenge liegt in den Händen der Produzenten. Wenn man die Preisentwicklung genau betrachtet, stellt man fest, ab welchem Selbstversorgungsgrad der Jagerpreis einbricht.