«2020 wird ein gutes Jahr für alle Schweineproduzenten und so soll es weiter sein», zieht der stellvertretende Geschäftsführer von Suisseporcs, Adrian Schütz, Bilanz über die ersten sieben Monate des Jahres.
Nach Durststrecke gute Zeit
Schütz betont: «Mit dem seit Februar stabilen Produzentenpreis von Fr. 4.60 je Kilo Schlachtgewicht ab Hof haben wir endlich eine längere Phase mit einer normalen Situation auf dem Schweinemarkt!» Nach einer fünfjährigen Durststrecke «verdienen die Schweinehalter endlich wieder einen anständigen Lohn und können Geld auf die Seite legen für Amortisation und Reno-vation der Ställe» analysiert Adrian Schütz. Das gebe den Schweinehaltern Sicherheit und Zuversicht.
Die Schlachtungen sind im laufenden Jahr stabil gegenüber 2019, siehe nebenstehende Grafik. Daniel Erdin von Agristat analysiert diese Zahlen so: «Die Zahl der Schlachtungen von Mastschweinen verläuft stabil», beobachtet er. Das deute auf weiterhin stabile Marktverhältnisse auf dem Schweinemarkt hin. «Hingegen steigen die Schlachtungen von Sauen an», stellt er fest, jedoch seien diese Daten nicht vollständig und daher schwierig zu interpretieren. Die letzte Zählung der Zuchtsauen stammt vom Januar 2020, wo man noch 107 082 Zuchtsauen zählte, rund 2200 weniger als 2019.
90 bis 93% ist gut für Markt
«Mit einem Inlandanteil von 90 bis 93 Prozent funktioniert der Schweizer Schweinemarkt optimal», weiss Marktspezialist Adrian Schütz. 2019 betrug der Inlandanteil exakt 92,7 Prozent, was der Markt mit einem Durchschnittspreis von Fr. 4.34 je Kilo Schlachtgewicht ab Hof belohnte. So hoch war der Durchschnittspreis für die QM-Schweine schon lange nicht mehr. Dass dieses Jahr im August und September nicht der traditionelle Preisknick nach unten erfolgte, bezeichnet Schütz als ein gutes Signal. Proviande weist für die ersten sieben Monate dieses Jahres ein durchschnittliches Schlachtgewicht von 89,8 Kilo je geschlachtetes Schwein aus, das sind plus 200 Gramm gegenüber dem Durchschnitt 2019.
Der Konsum stabilisiert sich
«Die Abnehmer haben in ihren Einkaufsbestimmungen die Schlachtgewichte erhöht», weiss Adrian Schütz den Grund dafür. Bei den Importzahlen von Proviande fällt weiter auf, dass von Januar bis Juli dieses Jahr 20 646 Tonnen Schweinefleisch importiert wurden, das zweieinhalbfache gegenüber der Vorjahreszeit. Das sei auf steigende Importe von Teilstücken innerhalb und ausserhalb des Zollkontingentes und vor allem auf Importe Schlachtnebenprodukte für Petfood zurückzuführen, macht Schütz die Analyse. «2020 scheint sich der Schweinefleisch-Konsum zu stabilisieren», prognostiziert er.