Der Termin kommt näher. Somit werden auch die Parolen heftiger und aggressiver. Jetzt schreiben die Zeitungen nicht nur noch über die anstehenden Nationalratswahlen, um das Sommerloch zu füllen, sondern das Thema scheint sie echt zu interessieren.
Klima und Frauenquote. Zwei Anliegen, die nicht nur global interessieren. Die Dauerberieselung der letzten zwei Monate scheint ihre Wirkung nun doch zu entfalten. Man gibt sich mit den Themen ab. Im Nachhinein ist es also trotzdem schade, dass Greta am 1-August-Brunch unserer Gemeinde nicht anwesend sein konnte …
Konkrete Lösungen für die Herausforderungen hat wie immer niemand. Da beschäftigt man sich doch lieber mit Schuldzuweisungen. Erinnert irgendwie stark an die Spanische Inquisition. Die Scheiterhaufen werden aufgebaut, bevor Schuldige gefunden worden sind. «Ich kann die Probleme zwar nicht lösen, weiss aber, dass die anderen dafür verantwortlich sind.» Die neue, moderne Wahlkampfstrategie! Die Wahlkampfthemen sind das eine, zuversichtlich in die Welt grinsende Kandidaten das andere. Sie hängen wieder. Die übergrossen «Ich-werde-es-schon-richten»-Portraits unserer politischen Heilsversprecher. Während die einen nur baumeln, stürzen sich die anderen wie Berserker ins Wahlkampfgetümmel. So auch an der Zürcher-Oberland-Messe, wo es kaum noch möglich war, vernünftig Gin zu verkaufen, bei all den aufdringlichen Politprostituierten. Sogar als ich mich welsch stellte, wurde ich nicht verschont …
Ich freue mich schon auf das Nachwahlspektakel. Ob allseits gut trainiert wurde? Sofortiges, zielgerichtetes Vergessen von schönen Wahlkampfversprechen muss nämlich gelernt sein!