Jeden Tag jagen 60 00 bis 80 00 Gedanken durch unseren Kopf. Sie kommen und gehen, ohne dass wir bewusst merken, was genau in uns vor sich geht. Vieles wiederholen wir unbewusst immer wieder. Viele dieser Gedanken sind negativ! 

Das zeigte sich deutlich Mitte März 2020, als die Corona-Krise überall sicht- und spürbar wurde. Welches waren damals Ihre Gedanken? Vielleicht Gedanken wie diese: 

  • «Ich weiss nicht, ob ich das schaffe»
  • «Ich habe Angst, krank zu werden»
  • «Ich sorge mich um meine Angehörigen»
  • «Dieses Coronavirus darf nicht da sein». 

Gedanken wie diese jagten vielleicht unzählige Male am Tag durch unseren Kopf. Doch es geht auch anders. Wir können unsere Gedanken bewusst steuern 

Die Kraft der Gedanken

«Unsere Gedanken bestimmen unsere Gefühle, unsere Gefühle bestimmen unseren Alltag, unser Alltag bestimmt unser Leben.» Dies ist die vereinfachte Version eines Gleichnisses aus dem Talmud, das in ähnlicher Form auch in vielen anderen Schriften zu finden ist. 

Mit anderen Worten: Unser Alltag wird bestimmt von dem, was wir tagein, tagaus denken. Also nicht nur von dem, was um uns herum passiert, sondern wie wir darüber urteilen und welche Gefühle wir damit verbinden. Das können wir beeinflussen. 

1. Bewusst wahrnehmen

Nehmen Sie die eigenen Gedanken bewusst wahr, indem Sie auf Ihre Gefühle achten: Ärger, Wut, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, oder Enttäuschung sind oft Anzeichen von negativen Gedanken. Spüren Sie solche Empfindungen? Dann prüfen Sie, was Sie im Moment denken. 

2. Den Spiess umdrehen

Gehen Sie auf Entdeckungsreise und drehen Sie den Spiess um: Was für andere Gedanken wären möglich?  Zum Beispiel: 

  • Aus «Ich weiss nicht, ob ich das schaffe», könnte «Ich weiss, dass ich das schaffe» werden.
  • Aus «Ich habe Angst, krank zu werden», könnte «Ich tue alles, um gesund zu bleiben» werden.
  • Aus «Ich sorge mich um meine Angehörigen» könnte «Ich sorge für meine Angehörigen» werden.
  • Aus «Dieses Coronavirus darf nicht da sein», könnte «Dieses Coronavirus ist jetzt da und wir werden damit umgehen können» werden. 

3. In den Alltag einbetten

Finden Sie fünf konkrete, positive Beispiele für jeden neuen Gedanken und schreiben Sie diese auf. Zum Beispiel: 

  • Fünf Gründe, wieso ich diese Herausforderung meistere.
  • Fünf Ideen, um gesund zu bleiben.
  • Fünf Möglichkeiten, wie ich mich um meine Angehörigen kümmern kann.
  • Fünf Beispiele, wie ich mit Ausnahmesituationen umgehen kann.

Nicht aufhören, bevor Ihre Liste fünf positive Punkte hat!  Ich wünsche Ihnen viel Freude und gutes Gelingen!

 

Zur Person

Tanja Pfannmüller ist Coach und Mediatorin. Sie lebt und arbeitet in  Utzigen (Bern) und ist unter anderem im «Netzwerk Mediation im ländlichen Raum» aktiv.

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