Herr Pfister, wie viele Frauen lassen sich am Schluechthof zur Agrotechnikerin ausbilden?
Martin Pfister: Wir führen aktuell zwei Klassen mit total 43 Studierenden, zehn von ihnen sind Frauen, also etwa ein Viertel. Als wir vor zwölf Jahren mit der Ausbildung begannen, hatten wir einen Frauenanteil von etwa 10 Prozent.
Welche Vorteile verschafft die Ausbildung, speziell den Frauen?
Teilzeitarbeit ist gut möglich, und unsere Abgänger und Abgängerinnen sind sehr gesucht. Wer gerne in der Landwirtschaft arbeitet, jedoch keinen Betrieb übernehmen kann oder will, findet mit dieser Ausbildung erfüllende und herausfordernde Stellen in der vor- und nachgelagerten Branche. Auch Frauen mit einem Betrieb zu Hause können beruflich auf einem zweiten Bein stehen und in einem Teilzeitjob ein gutes Einkommen erwerben. Dadurch steigert sich automatisch auch ihre soziale Absicherung.
In welchen Berufen sind Agrotechnikerinnen vor allem anzutreffen?
Sie arbeiten für Verbände, im Treuhand aber auch im Verkauf oder Aussendienst und als Beraterinnen. Oder sie übernehmen selbst einen Betrieb. Das ist völlig unterschiedlich und ich glaube nicht, dass es hier einen geschlechtlichen Unterschied gibt.
Welchen Frauen empfehlen Sie das Studium?
Voraussetzung ist das EFZ als Landwirtin. Bei Frauen mit dem Fachausweis Bäuerin beurteilen wir die praktische Erfahrung im Einzelfall. Produktionstechnik ist ein wichtiger Bereich in der Ausbildung. Wer seine Stärken mehr im Büro sieht, dem empfehle ich die Ausbildung Agrokauffrau/-mann. Doch egal, für welche Weiterbildung man sich entscheidet, wichtig ist, dass überhaupt eine gemacht wird. Durch zusätzliche Bildung kann man sein Netzwerk weiter ausbauen, seinen Horizont erweitern und den eigenen Wert am Arbeitsmarkt attraktiv gestalten.
