Die Rückmeldungen der Kommissionsmitglieder waren teilweise deutlich: "So ein Streik bringt doch nichts!" Regula Bucheli teilt diese Meinung - und stellt klar, dass sie den Streik ablehnt, aber natürlich nicht die Gleichberechtigung. "Wenn ich eine Bemerkung höre im Sinn von 'das ist ja nur eine Frau', stehe ich kopf."

 

Zur Person

Regula Bucheli ist Bäuerin sowie Präsidentin der Kommission "Bäuerinnen" und Vizepräsidentin des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands. Sie wohnt in Ruswil LU.

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(Bild zVg)

 

Gegen Obligatorien

Regula Bucheli findet es selbstverständlich, dass Frauen und Männer für gleich Ausbildung und Leistung denselben Lohn verdienen sollen. Den Weg dorthin sieht sie aber nicht in Quoten und Obligatorien, sondern in einer selbstbewussten, selbstbestimmten Haltung. "Es liegt an den Frauen, bei einem Anstellungsgespräch weniger bescheiden zu sein."

Für Selbstverantwortung plädiert sie auch in Sachen Lohn- und Versicherungsleistungen der Bäuerinnen. "Jede Frau, jedes Paar auf einem Landwirtschaftsbetrieb muss sich als selbstständig Erwerbende damit auseinandersetzen. Und zwar frühzeitig, am besten setzen sie sich schon vor der Heirat mit dem Treuhänder oder der Versicherungsberatung zusammen und diskutieren alles aus", betont sie. "Es bringt mehr, sich rechtzeitig beraten zu lassen, statt nachher zu jammern." Sie bedauert das negative Bild, das im Zusammenhang mit diesen Diskussionen nach aussen getragen wird. "Der Beruf Bäuerin beinhaltet so viel Gutes und Wertvolles - die Sicht darauf bringt uns weiter."

Finanzen sind das Problem

Die Präsidentin der Luzerner Bäuerinnen stört sich daran, wenn die Männer quasi als Ausbeuter dargestellt werden. "Oft sind ja die Finanzen das Problem. Wenn das landwirtschaftliche Einkommen tief ist, lässt sich weder für Mann noch Frau viel herausholen." Darum sei es umso wichtiger, dass die Frauen sich mit der finanziellen Situation des Betriebs auskennen würden.