Seit mehreren Monaten stehen weltweit Frauenanliegen im Vordergrund: persönliche Integrität, Schutz vor Gewalt, Hass im Netz, Lohngleichheit, Care-Arbeit, Elternurlaub, usw. Auch die Bäuerinnen haben ihre besonderen Forderungen: die Verbesserung ihrer Situation auf den Betrieben und ihre soziale Absicherung. Projekte für die Gleichberechtigung für Frauen vom Land und in der Landwirtschaft laufen beim Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) das ganze Jahr hindurch.

 

Die Autorin

Anne Challandes ist Bäuerin, Anwältin und seit April dieses  Jahres Präsidentin des SBLV.

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(Bild Esther Thalmann)

 

Frauensolidarität ist wichtig

Am 14. Juni findet der Frauenstreik statt, der kantonal organisiert wird. In den Kantonen finden verschiedene Aktionen statt, weshalb der SBLV keine eigene, nationale Aktion plant. Dem Verband ist die Frauensolidarität jedoch sehr wichtig. Auch jede einzelne Bäuerin kann Frauenanliegen an diesem Tag sichtbar machen und ihre Solidarität auf verschiedene Arten zeigen: zum Beispiel kein Mittagessen kochen, eine lange oder längere Pause einlegen, einen Kaffee mit der Freundin oder der Nachbarin trinken, … Ich selber werde nach Aarau reisen und mit meinen Aargauer Kolleginnen eine kleine Auszeit nehmen. Es wird eine Gelegenheit zum Austausch und für ein Einstehen für Verbesserungen für uns Frauen sein.

Es braucht mehr Frauen in der Politik

Ein anderer Weg Änderungen voranzubringen, ist es, Personen zu wählen, die unsere Anliegen teilen, sie verstehen und unterstützen. Im Herbst finden eidgenössische Wahlen statt. Der SBLV engagiert sich für «mehr Frauen in die Politik» unter dem Motto «Frauen wählen!». Nach wie vor sind Frauen in den Parlamenten untervertreten. Als grosser und breit vernetzter Frauendachverband hat der SBLV zum Ziel, dass sich mehr Frauen in der nationalen Politik engagieren. Eine Demokratie ist nur so gut, wie sie ihre Bürgerinnen und Bürger repräsentiert. Gemischtgeschlechtliche Gremien erzielen bessere Lösungen. Frauen und Männer müssen deshalb gleichberechtigt an unserer Zukunft bauen, das sichert ausgewogene Lösungen.

Voneinander profitieren

Realität ist: Wir brauchen mehr Frauen in der Politik, weil Frauen eine Hälfte unserer Gesellschaft bilden und ihren Platz neben den Männern verdienen. Jede hat ihre
eigene Meinung, Denkweise und Erfahrungen. Der Mix daraus und der Austausch zwischen den verschiednen Personen können nur gewinnbringend sein. So werden wir alle, Frauen
und Männer, von dieser Mitentscheidung profitieren.

Wenn jeder nach seinen Überzeugungen, nach seinen Möglichkeiten und mit einem offenen Geist handelt, bin ich überzeugt, dass ein wesentlicher Schritt zum Wohle aller gemacht werden kann!

 

Mehr Frauen in die Politik

Am 6. Juni organisierte der SBLV einen Stehlunch im Bundeshaus zum Thema «Mehr Frauen in der Politik», mehr dazu unter: www.bauernzeitung.ch/sblv