Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Ennetmoos, stets mit der Natur und Tieren verbunden, wusste Lydia Barmettler schon früh, dass sie für ein Leben auf dem Bauernhof bestimmt ist. Nun führt sie zusammen mit ihrem Mann Lukas in Kägiswil einen Doppelbetrieb.

Tiere aus eigener Zucht

«Neuheim ist ein Pachtbetrieb des Frauenklosters St. Andreas in Sarnen. Hier ist mein Mann aufgewachsen und 2017 haben wir den Betrieb von Lukas' Eltern übernommen», berichtet Lydia Barmettler. Der Schwiegervater ist zu 100 Prozent bei ihnen angestellt, auch die Schwiegermutter hilft mit wo immer nötig. Der Hauptbetrieb mit 18 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche und 35 ha Wald ist auch ihr Zuhause.

Mit 34 Brown-Swiss-Kühen betreiben Barmettlers Milchwirtschaft und Jungviehaufzucht. Auf dem Gadenstattbetrieb in Ennetmoos ist sie aufgewachsen: «Der Betrieb ist mir sehr ans Herz gewachsen und so bin ich dankbar, dass wir diesen im Jahr 2012 erwerben konnten.» Gadenstatt befindet sich in der Bergzone I und II und umfasst eine Fläche von gut zwölf Hektaren. Das bedeutet viel Handarbeit.

Stolze Viehzüchter

Durch die grosse Leidenschaft von Lydia und ihrem Mann Lukas, der Viehzucht, haben sie sich an einer Viehschau kennengelernt. «Ich war von Kind auf von den Kühen begeistert und habe oft an Schauen teilgenommen», erzählt Barmettler. In diesem Moment setzte sich ihr sechsjähriger Sohn Luca an den Tisch und verrät: «Mami, du hast ja sogar mal einen goldenen Pokal gewonnen.» Die Viehschauen bedeuten Familie Barmettler viel. Die Schau in Sarnen sei für sie der Bauernsonntag, da fahren sie meist mit 13 Stück Vieh auf. «Da haben wir die Bauchkränze selbst gefertigt», eine weitere Leidenschaft der Bäuerin, die auch gelernte Floristin ist.

Blumen, ihre Passion

Ihr floristisches Wissen gibt sie sehr gerne an Kursen in ihrem Atelier weiter. Die 36-Jährige fertigt Blumengestecke unter anderem für Hochzeiten, Todesfälle, Kommunionen oder Älperchilbis. Soweit möglich verwendet sie Blumen aus ihrem Garten. «Auch die Materialien für Weihnachtsgestecke sammle ich in unseren Wäldern», was Lydia Barmettler sehr wichtig ist.

Hofladen und Spielgruppe

Bald wird Lydia Barmettler ihre hofeigenen Produkte wie zum Beispiel Obst, Kartoffeln, Apfelsaft, Trockenfleisch und natürlich ihre Floristik im eigenen Laden verkaufen. Die Corona-Zeit hätte ihr definitiv den Kick gegeben, das Projekt Hofladen zu starten. «Leute, die meine Kurse besuchen oder Angehörige der Spielgruppenkinder und Freunde warten schon darauf», erklärt sie.

Montag- und Donnerstagnachmittag ist Spielgruppenzeit. Lydia Barmettler ist ausgebildete Spielgruppenleiterin und betreut zusammen mit einer Leiterin je zwölf Kinder zwischen drei und fünf Jahren aus ganz Obwalden und teilweise sogar aus Luzern. «Mir ist es wichtig, den Kindern das Bauernhofleben eins zu eins zu übermitteln und dass sie die Nähe zu Tieren erfahren», erklärt sie.

Bald Jodelklub-Dirigentin

Bäuerin mit vielen Nebenerwerben und Ortsvertreterin bei den Landfrauen Obwalden. Hat man da noch Zeit für Hobbys?

«Ja sicher, ein ganz schönes sogar. Ich jodle seit zehn Jahren im Jodelklub Bärgsee in Lungern», schwärmt Lydia Bar­mettler. Eine strenge, aber sehr interessante Dirigentenausbildung gehe demnächst zu Ende: «Nächstes Jahr feiert unser Klub sein 50. Jubiläum, da werde ich ziemlich sicher schon als Dirigentin vorstehen», sagt sie zu ihren Plänen.

Freuen tut sie sich auch auf Januar 2021. Dann wird sie im KKL Luzern mit «Juiz» und Jodelgesang die Zuhörer begeistern. Das Lied gehört zur Ausbildung und wird mit der ganzen Klasse der Dirigentenausbildung vorgetragen. Der Auftritt wäre am Jodlerfest geplant gewesen, wurde aber wegen Corona abgesagt.