Die Familie meines Lehrbetriebes verbringt den Sommer auf der Privatalp Renggalp im Kiental BE. Ich darf sie dieses Jahr während der spannenden Alpzeit begleiten. Am Morgen erwache ich vom Glockengebimmel
unserer Milchkühe – es ist Zeit zum Melken. 

Den Dampfkessel ordentlich eingeheizt

Wir melken auf der Alp in einem Melkstand. Die wertvolle Alpenmilch wird ins Kupferkessi gepumpt und dann zu Alpkäse verkäst. Beim Käsen darf ich mithelfen, was mir sehr viel Freude und Spass bereitet. Wir haben einen Dampfkessel, mit dem wir das Kessi erwärmen können. Ich wollte einfeuern und habe erst mal eine ordentliche Menge Holz reingestossen. Der Hahnen für die Boilerzuspeisung war geschlossen, das heisst, der Dampf, der durch das Feuer erzeugt wird, staut sich an und wenn man den Dampf nicht rechtzeitig ablässt, setzt ein Überdruckventil ein. 

Eine gigantische Dampfwolke hüllte die Sennerei ein

Ich quasselte mit meiner Chefin irgendwelchen belanglosen Quatsch und habe nicht auf die Druckanzeige geachtet, die schon längst dem Limit entgegenstieg – das Überdruckventil setzte ein und eine gigantische Dampfwolke hüllte die Sennerei ein. Ich rannte sofort zum Dampfkessel und öffnete den Hahnen, so dass der Dampf in den Boiler entweicht und dort das Wasser erwärmt. Wir mussten die Fenster öffnen, damit wir wieder etwas sehen konnten. Den Käse erwärmen wir auf 52°C, dann folgt das Ausrühren. Danach wird der Käse herausgenommen. Dies ist der schönste Teil am Käsen. 

Was Selina beim Verfüttern der Molke passiert ist, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.

 

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