Die Region als Marke, das nutzt die Entlebucher Biosphäre Markt AG erfolgreich. Sie hat seit ihrer Gründung im Jahr 2013 den Umsatz mehr als verdreifacht. Allein im vergangenen Jahr hat das Unternehmen um 7,6 Prozent auf 4,65 Millionen Franken zugelegt. Das passiert nicht von allein – mittlerweile wissen viele Vermarkter(innen), dass «regional» im Verkaufsregal zieht.
Die Biosphäre Markt AG fällt mit kreativen Produkten auf, zum Beispiel dem Halbhartkäse «Stark wie de Wicki», den der Schwinger Joel Wicki promotet. Zu Halloween gab es Kürbiskernkäse, und Feta-Käse kommt jetzt nicht nur aus Griechenland, sondern auch aus dem Entlebuch.
Nicht nur Nischenprodukte
Nicht nur der Umsatz steigt, auch der Ertragsüberschuss von 56 227 Franken im vergangenen Jahr war der höchste in der neunjährigen Geschichte der Biosphäre Markt AG, wie im Geschäftsbericht zu lesen ist. Und das ist nicht etwa der Verdienst von Nischenprodukten: Stark schenkte der Absatz von Kuhmilch mit einem Plus von 10 Prozent ein, die sich sowohl in Form von Molkereiprodukten wie auch als Frisch- und Weichkäse gut verkaufte. Geholfen hat weiter die Lancierung von neuen Halbhartkäsen.
Weniger Fleisch verkauft
Beim Fleisch hingegen gab es einen Umsatzrückgang von 23 Prozent, gemäss Geschäftsführer Thomas Röösli wegen des Gastrobereichs. Das Fleischsegment hält mit 0,3 Millionen Franken einen kleinen Anteil am Gesamtumsatz der Biosphäre Markt AG.
Der Umsatz von Bioprodukten stieg im vergangenen Jahr um 8 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 auf 913 000 Franken. «Studien zeigen, dass immer mehr junge Leute sich auf bewussten und nachhaltigen Konsum konzentrieren. Von diesem Trend profitieren tendenziell regionale und nachhaltige Produkte», kommentiert Thomas Röösli gegenüber der BauernZeitung.
Zwei Drittel aller Waren wurden direkt durch die Biosphäre Markt AG abgesetzt, ein Drittel durch andere Partner. Dass der Wochenmarkt gestrichen wurde, liess die Kosten sinken und verschaffte dem Direktverkauf erstmals Rentabilität.
Im vergangenen Geschäftsjahr wurden Förderbeiträge und Kostenbeteiligungen von Produzent(innen) und Partner(innen) in der Höhe von knapp 140'000 Franken abgerechnet. Die Biosphäre Markt AG wird als Projekt zur regionalen Entwicklung (PRE) mit Beiträgen der öffentlichen Hand gefördert.
Zu den Produzent(innen) der Biosphäre Markt AG gehören Landwirtschaftsbetriebe, Käsereien und Metzgereien, ein Teigwarenproduzent und eine Bierbrauerei. Eine bekannte Spezialität ist der Tee aus Entlebucher Kräuter, die 15 Bergbauernfamilien anbauen.
Die Geschäftsstelle der Organisation umfasst drei Vollzeitstellen. Am 22. Juni findet die Generalversammlung statt.