Die Obstproduzenten brauchen eine gute Wertschöpfung, wollen effizient mit den Ressourcen umgehen und müssen mit dem Klimawandel zurechtkommen. Entlang dieser Leitplanken hat der Verband der Aargauer Obstproduzenten (VAOP) an der Generalversammlung in Lupfig seine Vision bis ins Jahr 2030 definiert: «Der VAOP will die Wertschöpfung auf den Obstbaubetrieben mit ressourcenschonender, dem Klimawandel angepasster Produktion erhöhen.»
Beitrag für Abstimmung
Auf Antrag von Jörg Bircher zeigt sich der VAOP in der Abstimmungskampagne gegen die Massentierhaltungs-Initiative solidarisch mit den Tierhalter(innen) und leistet einen Beitrag von 2000 Franken, der dem Bauernverband Aargau zur Verfügung gestellt wird. «Es kommen noch etliche Abstimmungen auf uns zu, da hoffen wir dann auch auf Solidarität», fügte Andy Steinacher an. Im Vorjahr hatten die Obstproduzenten 30 000 Franken gegen die Agrarinitiativen eingesetzt.
Es braucht immer wieder Erklärung
Die Agrar-Abstimmungen 2021 waren im Sinn der Obstproduzenten ausgefallen, in Bezug auf das Wetter sei es kein gutes Obstjahr gewesen, stellte VAOP-Präsident Andy Steinacher in seinem Jahresrückblick fest. «Es hat sich gerade im vergangenen Jahr gezeigt, dass die Tafelobstproduktion ohne Pflanzenschutz kaum möglich ist», bilanzierte er. «Da haben wir immer wieder die Aufgabe, den Schweizer(innen) zu erklären, was es braucht, um Obst von guter Qualität zu produzieren.»
Neben dem Wetter bestimmt auch der Markt über den wirtschaftlichen Erfolg auf den Betrieben. So informierte Martin Bürgi vom Produktzentrum Kirschen/Zwetschgen, dass im vergangenen Jahr trotz der mageren Ernte so viele Kirschen wie noch nie über den Handel verkauft wurden, dafür wenig Zwetschgen. Corona möge den Kirschen geholfen und fehlende Aktionen den Zwetschgen geschadet haben, vermutete er.
Martin Bürgi übergibt seinen Posten an Ruedi Obrist und tritt künftig etwas kürzer. Der Mann mit den roten Turnschuhen als Markenzeichen bekam für seinen langjährigen Einsatz zugunsten des Aargauer Obstbaus die Ehrenmitgliedschaft beim VAOP.
Jörg Bircher in den Vorstand gewählt
Die bisherigen Vorstandsmitglieder Bruno Wirth, Thomas Schwarz, Stefanie Geiser sowie Präsident Andy Steinacher wurden in ihren Ämtern bestätigt. Für den austretenden Vizepräsidenten Franz Freiermuth wurde Jörg Bircher neu gewählt, er führt mit seiner Familie in Wölflinswil einen Betrieb mit den Schwerpunkten Obst und Geflügelmast.
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Eine feste Grösse in der Branche ist der Aargauer Arbeitskreis Aprikosen geworden. Daniel Schnegg vom LZ Liebegg hat eine sehr gute Vernetzung unter Produzenten und Forschung in der Schweiz und über die Grenzen hinaus erreicht.
Aus dem Aargau haben Philipp Bründler aus Wittnau, Franz Kramer aus Leuggern und Cyrill Rennhard aus Habsburg das Fachmodul moderner Kernobstbau 2019 / 2020 absolviert.
Wenig Veranstaltungen und darum wenig Kosten
Esther Wagner präsentierte die Jahresrechnung mit einem Einnahmenüberschuss von 14'000 Franken. Es war ein kostenextensives Jahr, weil viele Veranstaltungen nicht durchgeführt werden konnten. Das Verbandsvermögen betrug Ende Jahr 160'900 Franken. Im laufenden Jahr mit mehr Aktivitäten wird ein Ausgabenüberschuss von 1500 Franken budgetiert. Die Mitgliederbeiträge bleiben gleich wie im Vorjahr.
Die Obstfachreise in den Südosten von Frankreich ist auf den 8. bis 10. August angesetzt.
Und bereits wachsen Obstbäume in Töpfen einem grossen Fest entgegen: Vom 30. August bis zum 3. September 2023 findet die ALA in Lenzburg statt. Geplant ist eine Anlage mit Äpfeln, Zwetschgen und Himbeeren auf dem Festgelände mit Volleinnetzung. Dabei werde das Engagement der Obstproduzenten gefragt sein, warnte Andy Steinacher vor. Er rühmte die Ausstellung als eine sehr gute Plattform für die Obstproduzenten, ganz in Sinne seines Begrüssungswortes: «Wir dürfen selbstbewusst auftreten und das tun, was wir können: bestes Obst produzieren und Werbung dafür machen.»
Das Beste zum Schluss
Mit dem Marketing befasst sich der Schweizer Obstverband. Christian Schönbächler informierte in Lupfig über die Basiskommunikation. «Aber s Beschte chunnt no», wird den Konsument(innen) in der neuen Kampagne das Warten auf regionales Obst schmackhaft gemacht.