Die Kirschenernte ist im vollen Gange. Das heisst aber noch lange nicht, dass alles überstanden ist. Die Insektenschutznetze müssen bis zur Ernte der letzten Kirsche hängen bleiben, damit ein Spätbefall von Kirschessigfliegen verhindert werden kann.
Erhalt der Blattmasse wichtig
Können die Bäume genügend Reserven einlagern, ist der Start im nächsten Frühjahr besser. Dies ist besonders bei Obstkulturen wie z. B. bei Kirschen wichtig, weil sie zu den frühsten Obstkulturen zählen und daher die Nährstoffe noch nicht aus dem kalten Boden mobilisieren können. Aus diesem Grund ist der Erhalt der Blattmasse bis in den Herbst wichtig. Achtung: Pilzkrankheiten wie Schrottschuss können nach der Ernte zu einem frühen Blattmassenverlust führen.
Erkennen und Bekämpfen
Im Kernobst sind aktuell folgende Schädlinge zu überwachen.
Apfelwickler: Kontrollen des Apfelwicklers sind zwischen Mitte Juni und Mitte August regelmässig durchzuführen. Pheromonfallen dienen der Überwachung des Flugverlaufes. Die Raupen bohren sich in die Frucht ein und hinterlassen an der Einbohrstelle einen Kothaufen. Sind die Raupen einmal im Apfel, können sie nicht mehr bekämpft werden. Daher sind eine frühe Erkennung und eine rechtzeitige Bekämpfung wichtig.
Kleiner Fruchtwickler: Eine Befallsprognose ist anhand von Pheromonfallen nicht möglich – die Fallen geben lediglich einen Hinweis auf den Flugverlauf. Die Schäden sehen ähnlich aus wie die des Apfelwicklers. Der Frassgang ist etwas kleiner, spiralförmig und kotfrei.
Schalenwickler: Aktuell findet der erste Flug des Schalenwickler-Falters statt. Pheromonfallen helfen bei der Überwachung des Falterfluges und geben Hinweise auf die Befallsstärke. Zur Beurteilung des Befalles sind visuelle Kontrollen auf den Raupenbefall im Juli und August vorzunehmen. Die Blätter sind schiffchenartig zusammengesponnen und an der Fruchtoberfläche sind Nageschäden zu sehen.FOB, Inforama Oeschberg