Die trockenen Bedingungen der letzten Wochen haben die Zuckerrübensaat unter besten Bedingungen zugelassen. Der Boden beginnt sich zu erwärmen und erreicht momentan in einem unbearbeiteten Ackerboden zirka 8 bis 10°C auf 20 cm Tiefe. Nun ist das Legen der Kartoffeln an der Reihe.

Vorsprung durch Wärmeschock

Gerade wegen der noch bescheidenen Bodentemperatur ist es von Vorteil, wenn das Pflanzgut vor dem Setzen aufgewärmt wurde. Dabei ist zu beachten, dass die Knollen nach dem Kühllager schrittweise innert fünf bis sieben Tagen erwärmt werden. Ein zu rascher Temperaturanstieg kann das Ersticken der Kartoffeln zur Folge haben. Durch ein vorsichtiges Umschütten der Gebinde wird ein gleichmässigeres Ergebnis erzielt. Beim beschriebenen Wärmeschock besteht das Ziel darin, die Knollen in Keimstimmung zu versetzen. Es ist ausreichend, wenn die Augen leicht auszutreiben beginnen. 

Bodenbedingungen beachten

Durch den Einsatz von schlagkräftigen All-in-one-Setzgeräten können Überfahrten eingespart und das Risiko von grünen Kartoffeln gesenkt werden. Aufgrund der momentan trockenen Bodenbedingungen ist dieser tragfähiger, wodurch der Einsatz von schweren Maschinen besser verkraftet wird . Dennoch bleibt zu bedenken, dass je nach Parzelle unterschiedliche Bodeneigenschaften herrschen und es allemal lohnenswert ist, sich mit einer Schaufel ein Bild über die Gegebenheiten im Unterboden zu machen. Wenn die Schönwetterperiode anhält, kann vielleicht mit dem Legen noch zugewartet werden. Das Wetter wird früher oder später umschlagen. So ist auch an den Erosionsschutz zu denken – Querdammhäufler und Dyker haben sich dafür in den letzten Jahren bewährt.

Problematik nimmt zu

Eine Fruchtfolge mit möglichst lückenloser Bodenbedeckung hat für die Bodenfruchtbarkeit viele Vorteile. Wie so oft in der Landwirtschaft bestehen jedoch auch hier Zielkonflikte. So kämpft man im Kartoffelbau je länger je mehr mit der Drahtwurmproblematik. Bis Ende Mai 2021 kann mit einer Sonderbewilligung der kantonalen Pflanzenschutzfachstelle das Produkt Ephosin mit dem Wirkstoff Chlorpyrifos eingesetzt werden. Es wird jedoch lediglich eine Teilwirkung erzielt. In diesem Jahr hat das Bundesamt für Landwirtschaft den Einsatz vom Produkt «Attracap» vorübergehend bis zum 31. Juli dieses Jahres für 1000 Hektaren bewilligt. Das Produkt, welches auch im biologischen Landbau zulässig ist, musste vorbestellt werden und ist mit 500 bis 600 Franken pro Hektaren nicht ganz kostengünstig. Ausserdem ist auch für Attracap eine Sonderbewilligung notwendig. Der Hersteller verspricht einen Wirkungsgrad von 40 Prozent. Dabei wird der Drahtwurm durch die CO2-Produktion der Hefezellen angelockt und bei Kontakt mit einem Metarhiziumpilz befallen, wodurch der Schädling nach einigen Tagen vergiftet wird. 

Vorbeugen ist angesagt

Um der Drahtwurmproblematik vorzubeugen, ist vermehrt auf die Standortwahl und die Fruchtfolge zu achten, obschon auf vielen Betrieben nur ein beschränkter Handlungsspielraum besteht. Leichte, sandige und humusarme Böden passen dem Schädling weniger. Zudem sollen Kartoffeln in der Fruchtfolge möglichst weit von Kunstwiesen entfernt sein. Im August und September können schliesslich mit der Bodenbearbeitung Eier, Junglarven und Puppen des Drahtwurms an die Oberfläche gebracht werden, wo sie austrocknen.