IG Suisse Christbaum Wo kein Hagel wütete, sind die Schweizer Weihnachtsbäume von Top-Qualität Sunday, 14. November 2021 Auf dem Betrieb von Beat Kressibucher im thurgauischen Berg herrscht bereits ein Hauch von Weihnachtsstimmung. Dutzende Weihnachtsbäume stehen zum Abholen bereit. Ins Auge stechen die Bäume in Töpfen: Christbäume in jeder erdenklichen Grösse. Kressibucher vermietet seit sechs Jahren Weihnachtsbäume. «Ich hörte von einem Bauern, der das im Bündnerland recht erfolgreich macht und fand es eine gute Idee», erzählt der 53-jährige Landwirt. Anfangs sei er belächelt worden, aber sein Instinkt gab ihm recht. Das Geschäft mit den Miet-Bäumen boomt. 

Bring- und Holservice inklusive

Das Christbaum-Geschäft hat bei Kressibuchers Tradition. Beat Kressibuchers Grossvater hat damit begonnen, als einer der ersten Betriebe in der Ostschweiz. Beat Kressibucher übernahm den Landwirtschaftsbetrieb und die Christbaumkulturen 1994 von seinem Vater.

«Anfangs ­waren die Christbäume ein Nebenerwerb, heute sind sie der einkommensstärkste Betriebszweig», erzählt der 53-jährige Landwirt, der in Berg im Kanton Thurgau einen 10-ha-Betrieb mit etwas Ackerbau, 15 Shropshire-Schafen und 3,5 ha Christbaumkulturen bewirtschaftet.

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Beratung ist Teil des Services 

Als Kressibucher 2005 mit dem Verkauf von lebenden Christbäumen begann, erhielt er viele Rückmeldungen von Kunden, die klagten, dass die Bäume im Sommer kaputt gingen. Also begann er mit einem Lieferservice. Die Bäume werden im Dezember den Kunden nach Hause geliefert und im Januar wieder abgeholt. «Die richtige Pflege der Bäume ist entscheidend, darum spielt die Kundenberatung eine wichtige Rolle», sagt er. Für diese Gespräche nimmt er sich viel Zeit, «sie sind Teil des Services».

Ganz allgemein sind Kressibucher die Gespräche mit seinen Kunden wichtig. «Der Weihnachtsbaum-Verkauf ist auf unserem Betrieb ein Event.» So dürfen beispielsweise die Kinder im Stall die Schafe streicheln, während die Eltern den Weihnachtsbaum aussuchen. Kressibucher stellt fest, dass das Weihnachtsbaum-Geschäft immer früher beginnt. «Es gibt Kunden, die kommen schon im Oktober, um ihren Baum zu markieren.»

Mietgeschäft im Griff behalten

Die Miet-Bäume sind so gefragt, dass Beat Kressibucher sagt, er müsse bald aufpassen, dass er dieses Geschäftsfeld im Griff behalte. «Die Vermietung von Bäumen ist aus ökologischer Sicht eine gute Sache. Aber der logistische Aufwand ist enorm.»

Kressibucher schätzt, dass er zwischen 1000 und 2000 Bäume pro Jahr verkauft oder vermietet. «Eine Zahl zu nennen ist schwierig, da wir auch Bäume an Coop und Gärtnereien verkaufen.» Die Mietbäume machen inzwischen rund einen Fünftel des Geschäftes aus, Tendenz steigend. Nebst dem Verkauf auf dem Betrieb hat er Verkaufsstellen in Weinfelden, Winterthur und Kreuzlingen.

Mieten ist nicht günstiger als kaufen

In diesem besonderen Jahr ist das Erlebnis beim Kauf eines Christbaums wichtiger denn je. (Bild Urs Sägesser) Weihnachtsbäume Ein Christbaum gehört zum Fest – auch in der Pandemie Friday, 25. December 2020 Einen Baum kaufen kann man ab 20 Franken. Die Miete kostet je nach Baumgrösse zwischen 58 und 124 Franken. Liefer- und Abholservice kommen noch dazu. Das Christbaum-Geschäft ist Kressibuchers grosse Passion, das merkt man im Gespräch ziemlich rasch. Ob auch die nächste Generation der Familie Kressibucher damit weitermacht, ist noch offen. Er sagt: «Es ist halt mit viel Arbeit verbunden, gerade im November und Dezember. Die Freude an der Sache, ist das, was zählt.» 

Tipps vom Experten: So bleibt Ihr Baum frisch

Beat Kressibucher schneidet die Bäume beim Verkauf frisch an, damit sie länger haltbar bleiben – ähnlich wie man es bei Blumen kennt. Ausserdem bohrt er unten ein Loch in den Stamm, so steht er gerade im Christbaumständer. Des Weiteren hat er folgende Pflegetipps:

  • Stamm: Auf keinen Fall anspitzen; der Baum kann sonst kein Wasser aufnehmen, weil unten zehn bis 15 Zentimeter bis zur Rinde fehlen.
  • Giessen: In den ersten Tagen sollte der Baum 1 bis 2 Liter Wasser «trinken»; den Baum alle ein bis zwei Tage mit einer Sprühflasche befeuchten.
  • Temperatur: Normale Raumtemperatur; Baum nicht neben einer Heizung oder den Kachelofen stellen.

Mit einem lebenden Baum muss man sorgfältiger umgehen. Kressibucher gibt folgende zusätzlichen Pflegetipps für Mietbäume:

  • Schmücken: Keine echten Wachskerzen; Verzicht auf Lametta; Spitz nicht abschneiden.
  • Giessen: Täglich mit 300 bis 400 ml Wasser tränken; mit einer Sprühflasche befeuchten.