Zwar werden schon seit fast einem Monat erste Schweizer Erdbeeren geerntet, im Freiland hingegen steht der Start der Erdbeerernte noch bevor. Dank der guten Frühjahrswitterung sind erfreulicherweise meist sehr schöne und leistungsfähige Erdbeerbestände herangewachsen. 

Letzte Spritzungen

Unter Berücksichtigung der Wartefristen erfolgen je nach Vegetationsstand der Kulturen noch letzte Pflanzenschutz-Massnahmen:

In späten Lagen, wo die Kulturen noch in Blüte stehen, erfolgt der Schutz gegen die Graufäule. Je nach Mittelwahl wird dabei gleichzeitig ein Schutz vor anderen Fruchtfäulen sowie Echtem Mehltau erzielt. Alternativ können dazu auch Produkte aus der Gruppe «lebende Organismen» sowie Stimulatoren der natürlichen Abwehrkräfte eingesetzt werden.

Wo infolge Frostschadens die Blüten nachgeschobener Blütenstände zu schützen sind, ist in Hinblick auf bereits ausgebrachter Wirkstoffe bei der Mittelwahl die maximale Anzahl Anwendungen pro Wirkstoff-Gruppe zu beachten.

Gleichzeitig wird mit der Handlupe die Anwesenheit von Spinnmilben auf den Blattunterseiten kontrolliert. Bei schwachem Befall kann ein Raubmilben-Einsatz ins Auge gefasst werden. Wo mehr als zehn Prozent der kontrollierten Blätter Spinnmilbenbefall aufweisen, drängt sich eine direkte Bekämpfung auf. Dafür stehen akarizide Wirkstoffe mit kurzer Wartefrist und geringer Persistenz zur Verfügung.

Bei sämtlichen Pflanzenschutzeinsätzen zwischen Blüte und Erntebeginn sind die Wartefristen sowie die Problematik der Mehrfachrückstände zu berücksichtigen.

Letzte Stickstoffdüngung

In Beständen mit sehr hohem Fruchtansatz wird vor der Stroheinlage noch eine letzte, kleine Stickstoffdüngung verabreicht. Bei Tropfbewässerung erfolgt die Stickstoffversorgung in kleinen Dosen bis in die Ernte hinein.

Stroh einstreuen

Vor der Stroheinlage werden Problemunkräuter nochmals mechanisch entfernt. Auf Herbizid-Einsätze nach Blühbeginn ist zu verzichten.

Schneckenkorn gemäss Packungsaufschrift sparsam vor dem Einstreuen einsetzen. Noch bevor sich nach der Blüte die Fruchtstände absenken, ist sauberes, unkrautsamenfreies Stroh auszubringen. Dazu werden in Freilandkulturen acht bis zehn Tonnen pro Hektar benötigt, bei Dammkulturen rund sechs Tonnen.

Hagelnetz im Freiland

Im Freiland bewährt sich der Einsatz von Hagelschutznetzen für die Flachabdeckung bestens. Damit das Netz ohne Spannung über die Erdbeerpflanzen zu liegen kommt, wird eine Netzfläche benötigt, die etwa zehn bis zwanzig Prozent grösser ist als die Kulturfläche. Das Hagelschutznetz wird mit Stecknägeln fixiert.