«Die Erträge bei der Wintergerste sind tendenziell etwas höher als im Jahr 2018», stellt der Geschäftsführer der grössten Getreidesammelstelle der Schweiz in Thalheim an der Thur ZH, Rolf Häusler, fest. Die Erträge bei intensiv angebauter Gerste lägen in einem Bereich von 80 bis 95 Kilogramm pro Are. «Es gab aber auch Extremfälle bis 100 Kilogramm pro Are», stellt Häusler fest. Die Hektolitergewichte würden allerdings einen tieferen Wert im Vergleich zum vergangenen Jahr zeigen. Im Durchschnitt liege dieser bei intensiv angebauter Gerste bei 67 bis 68 Kilo, bei Extenso-Gerste bei 65 bis 66 Kilo. Die Erträge bewegten sich bei der Extenso-Gerste zwischen 60 bis 70 Kilogramm pro Are. Häusler schätzt, dass zirka 65 Prozent der Gerstenfelder in seinem Einzugsgebiet bereits geerntet wurden. 

Ähnlich hohe Erträge wie 2018 im Kanton Zug

In der Landi Hünenberg im Kanton Zug wurden bis Anfang dieser Woche zirka 60 bis 70 Prozent der erwarteten Gerste grossmehrheitlich trocken angeliefert, vereinzelt musste nachgetrocknet werden, erzählt der Geschäftsführer Markus Zürcher. Die Erträge der Intensiv-Gerste lägen in einem Bereich von 75 bis 80 Kilogramm pro Are, «mit Spitzenerträgen von über
90 Kilogramm und mehr», weiss Zürcher. Er schätzt die Erträge ähnlich hoch wie im vergangenen Jahr. Die Qualität sei zwar gut, liege aber leicht unter den Werten von 2018. Im Mittel stelle Zürcher ein Hektolitergewicht bei der Intensiv-Gerste von 66 bis 68 Kilo, vereinzelt sogar über 70 Kilo, bei der Extenso-Gerste von 63 bis 65 Kilo fest. Die Erträge bei der Extenso-Gerste lägen deutlich unter denen der Intensiv-Gerste bei 60 bis 65 Kilogramm pro Are. 

Erträge bis zu 100 Kilo pro Are

Die Knecht Mühle AG im Kanton Aargau habe bereits ihre gesamte Gerstenernte erhalten. «Die Ware wurde sehr trocken angeliefert bei rund 12 Prozent Feuchtigkeit», meldet der Geschäftsführer Hansjürg Knecht. Die Extenso-Erträge lägen in einem Bereich von 60 bis 65 Kilogramm pro Are, die Erträge der Intensiv-Gerste bei 80 bis 100 Kilogramm pro Are. «Mit der Qualität sind wir sehr zufrieden, sie ist vergleichbar mit 2018», meldet Knecht. Die Hektolitergewichte lägen im Durchschnitt bei 68 bis 69 Kilo – bei Intensiv-Gerste bis 72 Kilo, bei Extenso-Gerste bis 61 Kilo. 

Auch im Getreidecenter Freiamt AG verzeichnet man eine gute Qualität der Gerste. «Die Hektolitergewichte bei der Intensiv-Gerste liegen zwischen 67 und 72 Kilo, bei der Extenso-Gerste sind diese etwas unterschiedlich ausgefallen und liegen je nach Standort bei 65 bis 69 Kilo», meldet der Geschäftsführer Anton Küng. Die Erträge bei intensiv angebauter Gerste lägen bei «sehr guten 70 bis 100 Kilogramm pro Are», fügt er an. Die Extenso-Erträge seien tiefer und lägen bei 55 bis 70 Kilogramm pro Are. Bis Ende der Woche wurden 75 bis 80 Prozent Wintergerste angeliefert, in einem trockenen Zustand von 12,5 bis 14,5 Prozent Feuchtigkeit, teilt der Geschäftsführer mit. «Nur vereinzelt mussten wir nachtrocknen.» Anfang nächster Woche wird laut Küng die erste Weizen- und eventuell auch Rapsanlieferung erwartet.

Seht gute Erträge im Kanton Luzern

Chris Götschmann vom Getreidecenter Münchrüti in Sursee LU meldet «sehr gute und wesentlich bessere Erträge als 2018». «Bisher haben wir 20 Prozent der Extenso-Gerste erhalten. Im Durchschnitt belaufen sich die Erträge bei 67,5 Kilogramm pro Are», erzählt er. Die Hektolitergewichte lägen bei 60 bis 70 Kilo. Ende der Woche erwartet Götschmann die erste Anlieferung von Instensiv-Gerste. 

Aus der Getreidemühle Busswil bei Büren BE vermeldet Matthias Schwab durchschnittliche bis gute Erträge, mit 2018 vergleichbar. Bisher seien 25 Prozent der Gerste eingetroffen. Bis nächste Woche erwartet Schwab noch den Rest der Gerste. 

Die Gerstenernte begann in diesem Jahr bis zu zehn Tage später als 2018. Dies entspricht aber einem normalen Jahr. Vergangenes Jahr wurde besonders früh mit der Ernte begonnen, da es im Frühjahr 2018 bereits sehr warm und trocken war. In diesem Jahr liess die Sonne länger auf sich warten.