Wer hat nicht schon im Herbst sein Geld in Form von Tulpenzwiebeln im Garten "verlocht", hatte ein Jahr Freude an der blühenden Tulpenpracht und war danach enttäuscht, da sich die Tulpen klammheimlich verabschiedet hatten? Das muss nicht sein. Die einmalige Geldanlage in Zwiebelform im Gartenbeet soll jährlich Blüten treiben. Dazu braucht es aber die richtige Pflege:
- Pflanztiefe ist immer die doppelte Höhe der Zwiebelgrösse.
- Nach der Blüte geduldig abwarten, bis das Laub nach zirka 6 Wochen gelb wird. Erst dann entfernt man dieses.
- Im Rasen pflanzt man in Tuffs, damit man den ersten Rasenschnitt darum herum machen kann.
Zwiebelwissen
Die Gartenfachfrau Ruth Bossardt schreibt ein Jahr lang in der BauernZeitung über Zwiebelpflanzen. Das nächste Mal am 13. Dezember 2019.
Narzissen verwildern gut
Bei der Suche nach einer möglichst dauerhaften Zwiebelart, die sich auch noch selber vermehren mag, landet man bei den Narzissen. Diese sind bestens geeignet, sofern sie am richtigen Standort sind.
Dichternarzissen wie Narcissus poeticus 'Actaea' sind für sonnige wie schattigere Partien sinnvoll. Wer es knallgelb liebt, setzt beispielsweise auf die bewährte und blütenreiche Trompetennarzisse 'Exception', auf die grossblumige und späte Sorte 'Dutch Master' oder auf 'Golden Harvest' (eher etwas hängend). Weiss blüht hingegen 'Mount Hood' (mag Sonne) oder 'Goblet' (für Schatten, mit weissem Kranz und gelber Trompete).
Bei den gross-kronigen Narzissen finden sich bewährte Sorten mit teilweise weniger knallfarbenen Blüten, wie die dezente 'Pink Pride' (für den Schatten) oder 'Salome' (Schatten und Sonne).
Eine Mischung von geeigneten Sorten führt dazu, dass das Beet natürlicher ausschaut und die Blütezeit verlängert werden kann. Mit Pastellfarben werden Übergänge geschaffen und eine Mischung mit farblich passenden Tulpen erhöht den Augenschmaus zur Blütezeit.
Tulpen, die durchhalten
Bei den Tulpen ist die richtige Wahl entscheidend. Generell sind Wildtulpen an einem trockenen und sonnigen Standort gut geeignet, so Tulipa tarda, T. turkestanica, T. linifolia oder T. clusiana 'Cynthia', wie auch die gelbe Weinbergtulpe (T. sylvestris) mit Hang zur Ausbreitung. Die niedrigwachsende Tulipa praestans 'Füsilier' macht jahrelang Freude mit leuchtend rotorangen Blüten. Dauerhaft sind lilienblütige Tulpen mit Blütezeit im Mai, so die Sorten 'Westpoint' (gelb) oder 'White Triumphator' (weiss).
Einige hochgezüchtete Tulpensorten verabschieden sich nach nur einer Saison, andere fallen in eine Form mit knallroten Blüten mit schwarz-gelbem Grund zurück, was nicht unbedingt zum Farbkonzept passt. Die violette 'Queen of Night' gehört teilweise dazu.
Zu den Robusten zählen ebenfalls Darwintulpen, wie die gelbe 'Apeldoorn', 'Pink Impression'. Auch die einzigartige Triumphtulpe 'Happy Generation' mit weissen Blatträndern und geflammter rot-weisser Blüte. Aus Erfahrung sind auch die geflammte rot-orange 'Prinses Irene' dankbar oder die gut dazu passende alte Sorte 'Couleur Cardinal'.
Krokus für Farbtupfer
Auch einige Krokus, wie Crocus tommasinianus oder Blausternchen (Scilla siberica) breiten sich gerne aus, ebenso Schneeglöckchen oder spanische Hasenglöckchen. Letztere können teilweise schon fast etwas lästig werden. Ihr Laub sieht beim Einziehen lange sehr unordentlich aus.
Weitere Frühblüher für flächige Bepflanzungen und erste Farbtupfer: Traubenhyazinthen oder Scilla und Chionodoxa in Blautönen. Bei Krokus empfehlen sich die grossblumigen Gartenkrokus 'Flower Record' (dunkelblau), 'Grosse Gelbe' oder die botanischen Krokus wie Crocus chrysanthemum 'Ard Schenk' (weiss) 'Cream Beauty' (cremegelb), 'Dorothy' (schwefelgelb), Crocus etruscus 'Zwanenburg' (violettblau), C. flavus (gelb).