Mit einer Fassadenbegrünung lassen sich verschiedene Ziele erreichen. Einerseits beschattet das Laub die Fassade und trägt zur Kühlung bei, in den zunehmend heisseren Sommern ein nicht zu unterschätzender Faktor. Daneben können essbare Arten die Versorgung des Haushaltes mit frischem Obst sicherstellen.

Eine besonnte Wand schafft zudem Bedingungen für Arten, welche man sonst eher im Süden findet. Die Stauwärme und der Windschutz kommen den Pflanzen zugute, die Spätfrostgefahr ist kleiner.

Obstspalier-Inspirationen

An traditionellen Bauernhäusern findet man die herkömmlichen, wunderschönen Obstspaliere als Inspiration für eigene Spaliere. Frühere Gärtner zogen kunstvolle Palmetten- oder U-Formen, heute wählt man oft eine freie Form. Nötig ist jedoch je nach Obstart ein jährlicher Schnitt, der nicht vernachlässigt werden darf. Für den Spalier kann man Holz oder Draht verwenden.

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Neben Birnen sind Aprikosen beliebt. Aprikosen, Pfirsiche und Mandeln oder Feigen können an einer Hausmauer südlichen Charme entfalten und mit köstlichen Früchten locken. Doch auch Zwetschgen, Quitten und Äpfel sind möglich. Die schattigere Nordwestseite bietet sich für Sauerkirschen an, eine immer seltenere Köstlichkeit.

Aussergewöhnlich ist die Indianerbanane (Asimina triloba) aus Nordamerika. Die längliche Frucht besitzt ein gelbes, cremiges Fruchtfleisch, das mit Kernen durchsetzt ist. Die Blüten sind exotisch, und im Herbst ist das gelbe Laub ein schöner Anblick.

Essbare Kletterpflanzen

Für alle Kletterpflanzen braucht es das passende Klettergerüst, je nachdem, ob es Schlingpflanzen oder Ranker sind. Weinreben gehören zu den Klassikern für eine Pergola entlang der Hauswand oder an der Fassade. Für den Hausgarten gibt es pflegeleichte Sorten, die kaum Pflanzenschutz brauchen.

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Kiwi und Minikiwi entfalten ein hohes Wuchspotenzial, auch während der Saison müssen sie eingekürzt werden. Minikiwi wählt man dort, wo das Klima für echte Kiwi zu rau ist. Bei Kiwi ist daran zu denken, dass es zu weiblichen Pflanzen auch ein männliches Exemplar braucht für die Bestäubung.

Kiwis reifen mit Apfel nach

Kiwifrüchte werden vor dem ersten Frost geerntet, kühl gelagert und portionenweise in die Küche genommen. Im Plastiksack mit einem Apfel reifen sie nach und werden essreif.

An Nebengebäuden sind Brombeeren denkbar. Da sie immer wieder gepflückt werden, sollten sie nicht zu hoch gezogen werden, damit keine Leiter notwendig wird.

Bezugsquellen

https://biobaumschule.ch/
https://www.tonisuter.ch
https://www.haeberli-beeren.ch
und viele weitere Baumschulen in der eigenen Region für gängige Arten

Ein hilfreiches Merkblatt zu Spalierobst findet man hier.

Pflanzbehälter anbringen

Die Vielfalt in der Selbstversorgung kann mit einer Fassadenbegrünung erheblich gesteigert werden, auch in zeitlicher Hinsicht. Wer an ein stabiles Rankgerüst noch Pflanzbehälter heftet, kann Erdbeeren und diverses Gemüse pflanzen. Im Urban Gardening ist dies Trumpf.

Zu beachten ist, dass die Wasserversorgung immer gesichert ist, auch bei ausgepflanztem Spalierobst.