Gebäudebegrünung liegt in Zeiten der Klimaerwärmung im Trend. Denn mit einer begrünten Hausfassade kühlt die Umgebung ab. Das grüne Kleid isoliert auch das Haus selbst, hält es im Sommer kühler und bietet Vögeln Nisthilfen und Nahrung.
Aber Kletterpflanzen brauchen etwas, an dem sie sich hocharbeiten können. In derNatur klettern sie an Bäumen hoch oder heften sich anFelswände. Grundsätzlich unterscheidet man vier Kletterarten:
Die Kletterstrategien
Schlingpflanzen wie Stangenbohnen drehen sich beim Klettern um die eigene Achse. Sie winden sich an senkrechten Stangen, Seilen, Pfosten oder Rankgerüsten hoch.
Rankpflanzen bilden aus dem Spross, den Blättern oder den Blattstielen Ranken, die sich um die Halterungen wickeln. Bekannte Rankpflanzen sind Weinrebe und Clematis. Ihre idealen Rankhilfen sind Gitter, Netze oder Spaliere.
Spreizklimmer entwickeln lange Austriebe. Sie haken sich mit Dornen am Untergrund fest. Brombeeren und Winterjasmin gehören zu den Spreizklimmern. Für sie ist ein Geflecht oderein Gerüst mit genügend Querverbindungen eine geeignete Kletterhilfe. Denn sie wollen sowohl in die Breite und die Höhe wachsen.
Wurzelkletterer oder Selbstklimmer bilden in regelmässigen Abständen Haftwurzeln, mit denen sie sich selbst Wände hocharbeiten können. Beim Efeu ist daher Vorsicht geboten: Seine Wurzeln können in Mauerritzen eindringen und der Fassade Schäden zufügen.
Nicht so aggressiv haftet sich hingegen der immergrüne Kletterspindelbaum an. Viel zu selten sieht man Kletterhortensien. Der Wilde Wein hingegen ist eigentlich eine Rankpflanze, die aber an ihren Ranken Haftscheiben ausbildet und daher ebenfalls zu den Selbstklimmern zählt.
Das Klettergerüst
Die meisten Kletterpflanzen sind ausdauernd und können alt werden. Kletterhilfen sollten also dauerhaft sein. Im Winter, wenn das Laub fällt, sind sie zudem gut zu sehen. Es lohntsich daher, auch auf die Optik zu achten.
Als Kompromisslösung kann man allen Kletterpflanzen weitmaschige, gitterartige Strukturen zum Klettern anbieten. Wird dafür Holz verwendet, ist Lärchenholz dauerhaft. Doch auch sägeraues Fichtenholz oder Robinienholz geht.
Wird eine Kletterpflanze an der Hauswand gepflanzt ist wichtig, dass zwischen Kletterhilfe und Hausfassade ein Abstand von etwa fünf Zentimetern besteht. Einige Kletterpflanzen brauchen zudem einen Schnitt, damit sie dauerhaft und reichhaltig blühen.
Wurzelkletterer
| Art | Rankhilfe / Besonderes |
|---|---|
| Efeu (Hedera) | Keine |
| Kletterhortensie | Keine |
| Spindelstrauch (Euonymus) | Keine, wächst langsam |
Trompetenblume (Campsis sp.) | Zu Beginn Kletterhilfe. An warme geschützte Mauern |
Wilder Wein/Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata). Ist ein Haftscheibenkletterer | Keine |
Ranker
| Art | Rankhilfe / Besonderes |
|---|---|
| Scheinrebe (Ampelopsis), Rostrote Rebe (Vitis coignetiae), Clematis-Arten | Generell passen bei allen Rankern gitterartige, filigrane Strukturen gut |
| Passionsblume (Passiflora caerulea) | braucht Winterschutz |
| Weinrebe (Vitis vinifera) | Auch für Spaliere und Pergola |
Schlingpflanzen
| Art | Rankhilfe / Besonderes |
|---|---|
Mondsame (Menispermum canadense), Akebie (Akebia quinata), Pfeifenwinde (Aristolochia) | Gilt für alle: Senkrechte Drähte, Drahtseile, Stangen oder Ähnliches. Auch Gitter und Spaliere sind möglich. |
| Hopfen (Humulus) | Die Pflanze klettert hoch hinaus. |
| Geissblatt (Lonicera) | Duftpflanze |
| Glyzinie (Wisteria sp.) | Wächst sehr hoch. Nicht an einem Regenfallrohr hochziehen, da die Pflanze dieses eindellen kann. Sie braucht dicke Stahlseile. |
| Strahlengriffel (Actinidia sp.) | Holzkonstruktionen |
Spreizklimmer
| Art | Rankhilfe / Besonderes |
|---|---|
| Kletterrosen | Sie brauchen waagrechte Latten oder Drähte, auch Gitter oder Spaliere sind möglich. |
| Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) | Auch hängend über Mauer |