Im klassischen Bauerngarten sind die Beete mit in Form geschnittenem Buchs eingefasst. Auch in anderen Gärten wurde die Pflanze oft auch gewählt, um eine hässliche Mauer abzudecken, etwas abzugrenzen oder als architektonisches Element im Garten, das auch im Winter eine Struktur vorgibt.
Doch wegen des Buchsbaumzünslers sucht nun so manche Gärtnerin nach Ersatzpflanzen für den Buchs. Dies müssen schnittverträgliche und möglichst immergrüne (Klein-) Gehölze sein.
Klassische Ersatzpflanzen
Es sind nun weit über zehnJahre her, seit der Buchsbaumzünsler in der Schweiz Fuss gefasst hat. Unterdessen gibt es ein gutes Alternativangebot zum Buchs. Je nach Standort und Bodenverhältnissen eignet sich eher die eine oder andere Art, am besten lässt man sich in der Baumschule beraten.
Von der Japanischen Stechpalme Ilex crenata sind neben wuchsfreudigen auch schwach wachsende Sorten im Handel. Sie sieht dem Buchs zum Verwechseln ähnlich, hat kleine, immergrüne Blättchen und eignet sich für den Schnitt.
Alternativpflanzen
Die immergrüne Heckenkirsche Lonicera pileata, oder Lonicera nitida 'Maigrün' ist eine robuste und Schnitt verträgliche Art.
Der Zwergliguster Ligustrum vulgare 'Lodense' nimmt im Herbst eine rotbraune Laubfärbung an. Mit einer Höhe von 50 bis 70 cm ist er ebenfalls für niedrige Hecken geeignet.
Bei Berberitzen kommt die leicht bedornte Berberis buxifolia ‘Nana‘ in Frage oder die stachelige, rote Zwergberberitze Berberis thunbergii 'Atropurpurea Nana' mit ungefähr 50 cm.
Die Kriechspindel Euonymus fortunei beziehungsweise Euonymus japonicus bietet neben den grünen Sorten wie etwa ‘Green Spire‘ auch weiss- und gelbbunte Varietäten.
Mit einer Höhe von bis zu einem Meter lässt sich der kleinblättrige Zwerg-Rhododendron ‘Bloombux‘ ebenfalls für den Formschnitt verwenden. Er ist zudem gut winterhart bis unter −20°Celsius und mit seinem immergrünen Austrieb dem Buchs ähnlich. Im Frühling kommen rosafarbene Blüten dazu. Er wächst langsam und auf durchlässigen Gartenböden an sonnigen bis halbschattigen, aber nicht lufttrockenen Standorten.
Höhere Ansprüche stellt die niedrig wachsende, schnittverträgliche Heidelbeerart ‘Berry-Bux‘. Sie braucht einen sauren, eher feuchte Boden im Halbschatten.
Formhecke aus Kräutern
Wer offenen Auges Schaugärten besucht, entdeckt immer wieder spannende Pflanzen als niedrige Hecken und Beetabgrenzungen. Darf es zur Abwechslung mal silberlaubig sein? Das Heiligenkraut Santolina sp. mit nadelförmigem Laub kann auch in Form geschnitten werden, genauso auch Lavendel.
Eine Formhecke aus Küchenkräutern? Dazu bieten sich das mehrjährige Bergbohnenkraut Satureja montana ‘Aromakugel‘ an, ebenso wie Rosmarin. Im Mittelland, insbesondere in Weinberglagen sollte eine Rosmarinhecke möglich sein, im raueren Voralpengebiet eher Bergbohnenkraut. Auch eine (ungeschnittene) Salbeieinfassung ist denkbar, ebenso mit dem Gemeinen Gamander Teucrium x lucidrys.
Von Weiden bis Rosen
Die einheimische Purpurweide Salix purpurea ‘Nana‘ oder ‘Gracilis‘ bildet niedrige, kugelige bis 1,5 m hohe Büsche mit dünnen, purpurroten Trieben und silbergrünen Blättern mit einer gelb-orange Herbstfärbung. Extravagant ist eine 30 bis 40 cm hohe Hecke aus Fichten. Das ist möglich, doch muss sie ganz regelmässig und sicher zweimal jährlich geschnitten werden!
In England finden sich oft Fuchsienhecken. Dies kann man auch hier versuchen mit einer winterharten Scharlachfuchsie Fuchsia magellanica, welche je nach Sorte bis einen Meter hoch werden kann und auch Schnitt verträglich ist. Es kann sein, dass sie in eisigen Wintern zurück friert, in milden Regionen kann man sie jedoch als kleine Blütenhecke ziehen.
Und warum nicht eine Beeteinfassung mit einer dicht gepflanzten Rosenhecke (etwa Rose de Meaux oder Pompon de Bourgogne,) die auch mit der Heckenschere in Form gehalten wird und vier bis fünf Wochen blüht?