«Ziel einer Flurbegehung ist es, dass die Besuchenden sich austauschen, Neues erfahren, Fragen stellen und sich ihre Meinung dazu bilden können», fasste Thomas Rüdisüli von der Landi See AG zusammen. Dieser Aufforderung folgten mehr als 200 interessierte Landwirtinnen und Landwirte und trafen sich an der Flurbegehung Linthgebiet auf dem Spettlinthof im Doggen, Benken SG.
Es braucht Wetterglück
Daniel Wiesli vom Laveba-Drohnenservice sorgte sich jedoch um das Wetter: «Regen kann die Drohne meistern, doch bei Wind dürfen wir nicht fliegen.» Die DJI- Agras-T20-Drohne wiegt voll geladen 47,5 kg mit einer Nutzlast von 20 kg und weist eine eindrückliche Spannweite von 2,5 m auf. Zur Präsentation wurde sie mit einem Düngerstreuer inklusive Streuteller ausgerüstet.
«Regen ist kein Problem, doch bei Wind dürfen wir nicht fliegen.»
Daniel Wiesli, Leiter Drohnenservice Laveba
Hauptsächlich werde sie jedoch zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln in Steillagen genützt, erklärte Wiesli: «Wir sind oft im Rebbau unterwegs oder auf steilen Weiden, um Farn oder Disteln zu spritzen.» Der fliegende Helfer eignet sich auch zur Unter- oder Übersaat oder für den Nützlingsabwurf von Trichogramma-Schlupfwespen.
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Präzise Ausbringung
Mit Radar und Fotokamera ausgerüstet, liefert die Drohne Informationen an den Bediener. Dank RTK-GPS können Schneckenkörner und Pflanzenschutzmittel bis auf 3 cm genau ausgebracht werden. Mit einer Ausbringmenge von 6,2 Liter pro Minute schafft sie eine Flächenleistung von 100 bis 120 Liter pro Hektare.
Skeptisch fragten die Anwesenden nach dem Preis. Der Laveba-Drohnenservice kostet Fr. 190.– pro Stunde. Die Uhr tickt vom Aufbau der Drohne, bis sie wieder abgebaut wird. Dazu kommt eine Anfahrtspauschale. Falls sich ein Flugplatz in der Nähe befindet, muss der Parzellenbewirtschafter eine Bewilligung einholen. «Bei schwer zugänglichen Kulturen aufgrund von steilem Terrain oder schlechten Bodenverhältnissen stellen wir mit einer Drohne eine optimale Nährstoff- und Pflanzenschutzversorgung sicher», hielt Wiesli fest.
Lob für Mais und Futterbau-Tipps
Zuerst die Nässe, dann grosse Trockenheit und der Krähenfrass. Für den Maisanbau ist der Sommer 2023 eine Herausforderung, oftmals konnte erst spät gesät werden. Viele Parzellen zeigen einen ungleichmässigen Bestand, was die Unkrautbekämpfung erschwert. Wurde zu dicht gesät, besteht die Gefahr, dass die Stängel bei den jetzigen Stürmen knicken. Aber für den Sortenversuch von Gerold Hofstetter hatte Albert Fässler, Fachberater Laveba, nur lobende Worte: «Wohl kaum ein zweiter Bestand sieht so gut aus.»
Fässlers Futterbautipp für Übersaaten: «Säen Sie Übersaaten ab Mitte August.» Die alte Grasnarbe stelle ab diesem Zeitpunkt eine geringe Konkurrenz dar, und Bodentau sorge für Feuchtigkeit.
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Emotionen um BFF-Elemente
Mathias Heeb vom LZSG informierte über die BFF-Elemente im Ackerbau. Ackerschon-streifen, Nützlingsstreifen, Saum auf Ackerfläche, Rotations- und Buntbrache. Ein Landwirt schüttelte den Kopf: «Man muss bald einen Professortitel haben, um den Überblick über die ganze Biodiversitätsgeschichte behalten zu können.»
Der Berater hat aber den Druckblick und empfiehlt das Element «Getreide in weiten Reihen». Der Ertragsausfall wird durch gesunden Weizen kompensiert. Versuche haben gezeigt, dass teils nur mit 10 % weniger Ertrag gerechnet werden muss. Heeb ist überzeugt: «Dieses Element nimmt die Emotionen der produzierenden Landwirtschaft auf. Es können Nahrungsmittel produziert und gleichzeitig die Biodiversität gefördert werden.»