«Wir Buris sind etwas speziell», antwortet der Betriebsleiter Daniel Buri vom Hof Bleiholle auf die Frage der Journalistin der BauernZeitung, ob sie seine Dreigenerationenfamilie im Blatt vorstellen darf. «Unser Hof hingegen ist nicht wirklich aussergewöhnlich», fährt er weiter, «deshalb möchte ich zeigen, dass auch ein nicht spezialisierter Betrieb speziell sein kann.» Frohgemut erwartet er die Journalistin auf dem Hof, wo er mit seinen Eltern, seiner Frau Amanda und den Kindern Elias (12), Anna (9), Julia (6) und Sina (3) lebt. Jede Familie hat ihre eigene Wohnung, aber da Daniel Buri ein Einzelkind ist, gibt es im grossen Bauernhaus kaum Grenzen. Was besonders der Beziehung zwischen den Grosseltern Silvia und Paul Buri-Hellinger entgegenkommt. Das Haus ist gefüllt mit Fröhlichkeit, wo es auch laut zugehen darf, ohne dass gerade nach Ruhe geschrien wird.

Es ist nie langweilig

Daniel Buri meinte am Telefon zur Journalistin noch: «Wir können uns auch in dieser Zeit draussen rund um den Hof treffen, denn bei uns sind alle Corona-negativ, was ja neuerdings positiv ist.» Jene, die seine Eltern kennen, werden sagen, der Apfel falle nicht weit vom Stamm; auch der Junior habe stets einen lustigen Spruch parat. Das Fotoshooting dauert ein wenig, weil die acht Personen alle ihre eigenen Ideen haben, wie sie aufgestellt werden möchten. Besonders die Jüngsten wissen genau, wie sie sich am besten in Szene setzen können. Langweilig ist es den und mit den Buris nie!

Die Grosseltern übernahmen 1982 den Hof im Dorf und siedelten 1994 in die Bleiholle. 1982 wurde Sohn Daniel geboren. 2001 hatte er seine Ausbildung am Ebenrain erfolgreich absolviert und trat gleich die nächste Lehre als Schlosser an. Obwohl er wusste, dass er den Hof eines Tages übernehmen würde, wollte er beruflich auf der sicheren Seite stehen. Er sagt: «Es ist wichtig, dass wir Bauernfamilien von Zeit zu Zeit gründlich analysieren, ob auf dem Betrieb wie bisher weitergearbeitet werden kann, oder ob wir etwas ändern sollten.» Nach Abschluss der 2. Lehre durchlief er die Rekrutenschule und trat 2005 die Stelle als Silochef bei der Landi Reba Agrar Laufen an. Letztes Jahr wurde sein Vater pensioniert und Daniel Buri kaufte den Hof. «Ich allein auf meinen Namen», hält er fest. Die Journalistin schaut Frau Buri ungläubig an und fragt, ob sie keinen Anteil habe am Betrieb. «Nein, das haben wir miteinander so abgemacht», antwortet die junge Frau überzeugt. Sie ist ausgebildete Kunststofftechnologin und kümmert sich um die vier Kinder und deren Hobbys, die Finanzen und den Haushalt. Daneben führt sie ein «Lädeli» mit selbst genähten Artikeln. Das Wohl der Kinder liege ihnen beiden am Herzen. «Für uns ist die Lebensqualität wichtig», ergänzt ihr Mann, ausserdem habe ihm die Bank gesagt, dass der Kauf des Betriebs einfacher abgewickelt werden könne, wenn nur eine Person um den Kredit nachsuche.

Teilzeitarbeit bei Landi Reba

Daniel Buri arbeitet zu 30 Prozent weiter bei der Landi Reba, nicht zu bestimmten Zeiten, sondern, wenn er gerufen wird bei Ferien- und Krankheitsabwesenheiten und zu Spitzenzeiten. Er lacht: «Das ist nicht immer einfach, denn die Landi und wir stehen in etwa gleichzeitig unter Leistungsdruck.» Zudem hat er neben der Landwirtschaft und dem Teilzeitberuf mehrere Engagements: Präsident und Bariton des Musikvereins Brislach (seine zwei älteren Kinder spielen Cornetti); Verwaltungsratsmitglied Chesi Brislach AG (sein Vater ist Präsident; es gibt im Dorf noch acht Milchproduzenten); Mitglied der Feuerwehr, Vizepräsident Burgerrat.

Grosse Freude

«Meine Liste ist etwas kürzer», erklärt seine Frau Amanda Buri. «Ich turne beim SVKT Frauenturnen Brislach; bis zur Geburt unseres vierten Kindes war ich Gemeinderätin.» Während des Lockdowns habe sie angefangen, Babykleidchen, Taschen in verschiedenen Grössen und Arten, Nécessaires sowie Bettzeug zu nähen und zu häkeln. Vorerst als Geschenke und für den Eigenbedarf. Jetzt werde sie manchmal angefragt, etwas Explizites anzufertigen. «Diese Tätigkeit, die ich mir selbst beibrachte, macht mir grosse Freude», sagt sie zufrieden.