In vielen Regionen des Mittellandes ist die Weizenernte bereits abgeschlossen. Ebenfalls wurden viele Rapsparzellen schon gedroschen. Nun ist es Zeit, sich Gedanken über die Arbeiten nach der Ernte zu machen.
Situation ausnutzen
Mit der Stoppelbearbeitung sollen Ernterückstände eingearbeitet werden, um die Verrottung voranzutreiben, Unkrautsamen und Ausfallgetreide zum Keimen gebracht und bestehende Unkräuter vernichtet werden. Bei Rapsparzellen wird empfohlen, zu warten, damit Ausfallraps keimen kann und nicht in tiefere Bodenschichten bewegt wird, wo er in eine Keimruhe verfällt.
Betreffend Unkräuter gibt es bei der Maschinenwahl einige Punkte zu beachten. Gegen vorhandene Samenunkräuter, wie dem Hirtentäschel, hat die Scheibenegge eine gute Wirkung. Allerdings werden Wurzelunkräuter, wie z. B. Quecken, damit nur bedingt bekämpft, da das Zerstückeln ihrer Rhizome zu weiterem Austreiben der Pflanze führt. Der Flachgrubber mit Gänsefuss- oder Flügelscharen erlaubt ein flaches Arbeiten (bis 5 cm), wodurch auch Wurzelunkräuter ganzflächig durchschnitten und nach oben gebracht werden und so vertrocknen. Der Schälpflug oder Stoppelhobel ist mit einer Arbeitstiefe von 5–10 cm gegen Disteln und Blacken wirksam. Beim Einarbeiten von Strohhäcksel sollte tiefer bearbeitet werden.
Vorsicht bei der Tiefenlockerung
Bei einer Tiefenlockerung (30–50 cm) muss bedacht werden, dass Verdichtungen damit zwar kurzfristig behoben werden, aber die Gefahr besteht, dass die Schlitze durch darauffolgende Regenfälle mit Feinerde aufgefüllt und verstopft werden. Dadurch verlagert sich das Problem nach unten und kann so längerfristig kaum gelöst werden. Tiefe Durchwurzelung und eine langjährige, schonende Bodenbearbeitung können weiterhelfen. Zudem tun auch Gründüngungen dem Boden gut.