Nach der anhaltenden Trockenheit haben die Niederschläge in den vergangenen Tagen den Zuckerrüben wieder etwas Leben eingehaucht. Auf flachen Böden und exponierten Lagen sind die letzten Wochen die ersten Zuckerrüben vor Hitze und Wassermangel bereits abgelegen. 

Das warme und trockene Wetter hatte aber auch Vorteile. So konnte sich der Blattfleckenpilz nicht entwickeln. 

Erst vereinzelte Blattflecken gesichtet

Mit dem Reihenschluss Mitte Juni, den warmen Temperaturen verbunden mit den Niederschlägen in den vergangenen Tagen ändert sich nun das Infektionsrisiko. In Risikolagen, beispielsweise Parzellen neben letztjährigen Zuckerrüben, wurden bereits vereinzelt Cercospora-Blattflecken gefunden. Dies aber noch in einem sehr tiefen Rahmen. 

Die aktuelle Karte dazu finden Sie wöchentlich auf der Beta Swiss App. Jeder Pflanzer kann sich mit seiner Pflanzer-Nummer einloggen und die neusten Entwicklungen mitverfolgen. 

Bekämpfungsschwelle in zehn Tagen erreicht

Es darf damit gerechnet werden, dass die Bekämpfungsschwelle im Hauptrübenanbaugebiet in den nächsten zehn Tagen erreicht wird. Kontrollieren Sie Ihr Feld selbstständig und ziehen Sie die Befallskarte als Indiz zur Hilfe. 

Bei Erreichen der Bekämpfungsschwelle empfehlen wir eine Fungizidbehandlung in den Morgenstunden auf leicht feuchte Blätter. Die erste Behandlung sollte mit Difenoconazol (Slick, Bogard, Spyrale) durchgeführt werden. Anschliessend Prothioconazol (Proline) einsetzen. Der Wirkstoffwechsel ist essenziell, um allfällige Resistenzdurchbrüche zu vermeiden. Zu jedem Fungizideinsatz empfiehlt es sich Kupfer beizumischen. Hierzu stehen diverse Wirkstoffe und Produkte zur Verfügung. Die Applikation kann nach rund drei Wochen wiederholt werden. 

Bei den Sorten Escadia KWS, Interessa KWS, Smart Belamia KWS, Novalina KWS und BTS 1740 kann der Spritzintervall auf 4–5 Wochen verlängert werden. Bei Extenso- und IP-Suisse-Parzellen ist es möglich, die Rüben mit einem kupferhaltigen Dünger (ohne W-Nummer) gegen die Blattflecken zu schützen – eine Behandlung ist zu empfehlen.