Die diesjährige Getreide- und Rapsernte neigt sich in vielen Regionen bereits dem Ende zu – deutlich früher als in anderen Jahren. Nebst der Stoppelbearbeitung und den allfälligen Kalkgaben gilt es, Bodenproben zu entnehmen und die Ansaat der Zwischenkulturen zu planen.
Mindestens alle 10 Jahre Bodenanalyse durchführen
Vor einer eventuellen Kalkung der Stoppelfelder oder anderen Feldarbeiten können die periodischen Bodenproben entnommen werden. Gemäss dem ÖLN ist auf Parzellen, die grösser als 1 ha sind, mindestens alle 10 Jahre eine Bodenanalyse durchzuführen. Sinnvollerweise wird diese einmal pro Fruchtfolgeperiode gemacht, um Rückschlüsse auf die getroffenen Massnahmen ziehen zu können.
Auf Ackerparzellen sollte eine Mischprobe aus Erde von mindestens 20 Stellen aus dem Bereich der Bearbeitungs- und Hauptdurchwurzelungstiefe von 10 bis 20 cm entnommen werden. Diverse Anbieter entnehmen die Proben punktgenau mittels GPS, damit die darauffolgenden Proben möglichst an denselben Stellen entnommen werden können. Dadurch erhöht sich die Aussagekraft und Vergleichbarkeit der Ergebnisse über mehrere Jahre.
Die Qual der Wahl
Falls noch nicht geschehen, ist es nun höchste Zeit, sich über eine allfällige Wahl der Zwischenkulturen Gedanken zu machen und die Saat zu planen. Zwischenkulturen haben nicht nur zum Ziel, das Erosions- und Verschlämmungsrisiko zu mindern, sondern dienen auch der Stickstoffspeicherung, der Unkrautunterdrückung, der Tiefendurchwurzelung sowie der Verbesserung des Bodengefüges und der Aktivierung des Bodenlebens.
Es hat sich bewährt, Gründüngungen in Mischungen statt in Reinkulturen zu säen. Einer der Gründe dafür ist die effiziente Ausnutzung des durchwurzelbaren Bereiches mit Flach-, Mittel- und Tiefwurzlern sowie das geringere Anbaurisiko durch die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Arten.
Fruchtfolge beachten
Neben den Bodenwirkungen ist auf die Fruchtfolge zu achten. So sollte in Fruchtfolgen mit Zuckerrüben und Sonnenblumen auf Mischungen mit Korbblütlern (Sonnenblumen, Guizotia) verzichtet werden, da diese das Rübenkopfälchen übertragen und Sklerotinia weiterverbreiten können.
Andererseits können mit nematodenresistenten Ölrettich- oder Gelbsenfsorten die Rübenzystennematoden teilweise bekämpft werden. Diese Kreuzblütler erreichen mit ihrem guten Wurzelsystem eine hervorragende Bodenlockerung. Vorsicht ist jedoch bei Fruchtfolgen mit Raps geboten, da sie auch Kohlhernie übertragen können. Dies ist jedoch vernachlässigbar, wenn nicht alle Jahre auf derselben Parzelle Gründüngungen mit Kreuzblütlern angebaut werden und diese nur einen geringen Anteil in der Mischung ausmachen.
Feuchtigkeit ist alles
Eine Saat der Zwischenkultur bereits im Juli ist meistens zu früh, weil die Bedingungen häufig sehr trocken sind und diese Zeit bestens für das Auflaufen und Bekämpfen von Ausfallgetreide, -raps und Unkräutern genutzt werden kann. Besonders im aktuellen trockenen Sommer ist Geduld gefragt. Der Schlüssel für das Gelingen der Zwischenkultur liegt bei einer ausreichenden Bodenfeuchte, welche zurzeit kaum irgendwo gegeben ist. Damit die Gründüngung ihre volle Wirkung auf das Boden-gefüge und -leben entfalten kann, benötigt sie mindestens 40 Wuchstage. Es zahlt sich also aus, wenn früh im August gesät werden kann, insofern die oben genannten Bedingungen erfüllt sind.
