Vielerorts sind violett blühende Disteln zu sehen. Es gilt jetzt, unbedingt das Versamen der hartnäckigen Ackerkratzdisteln zu verhindern. Als Minimalmassnahme können die Blütenköpfe abgeschnitten werden. Eine nachhaltigere Bekämpfung kann durch wiederholtes Ausstechen der Pflanzen erfolgen, sobald diese minimal 5 cm hoch sind oder 7 Blätter besitzen. So können auch das ausdauernde Wurzelwerk und die Rhizome angegriffen werden, welche die Pflanze hartnäckig machen.
Für Nesterbehandlungen mit der Rückenspritze ist es in den meisten Kulturen und Parzellen bereits zu spät. Jedoch kann in den Zuckerrüben noch Clopyralid (z. B. Lontrel 100) angewendet werden in Mischung mit Herbizidöl (Rübenblätter nicht mehr verfüttern!). Im Mais nur noch bis zum 8-Blatt-Stadium mit einem Herbizid intervenieren, z. B. mit Arrat oder Primus, die eine Distel-Teilwirkung haben. Herbizide gegen Disteln wirken am besten, wenn die Disteln 20–40 cm hoch sind und noch nicht blühen. In abgeernteten Parzellen kann Glyphosat etwas bringen (Distel-Teilwirkung). Allerdings müssen wüchsige Bedingungen herrschen, damit die Substanz aufgenommen werden kann. Wie bei allen mehrjährigen Problemunkräutern gilt es, dranzubleiben und die Bemühungen zu wiederholen.
Alternaria in Kartoffeln bekämpfen
Die meisten Kartoffeln haben die Blüte erreicht. Spätestens ab diesem Stadium und bei anfälligen Sorten (z. B. Agria, Markies, Victoria und Vitabella) empfiehlt es sich, Alternaria zu bekämpfen. Die Pilzkrankheit kann sich dann vermehren, wenn wie aktuell auf eine heisse Trockenperiode Regen folgt. Ein Abwechseln von Trockenheit und Hitze mit Blattnässe, wie es bei Bewässerung auftritt, fördert Alternaria.
Die Krankheit wurde dieses Jahr bereits mehrfach beobachtet. Alternaria verursacht auf den Blättern kleine graubraune Flecken, die mehrere ineinander liegende Ringe enthalten. Meist treten die Flecken auf älteren Blättern unten an den Stauden zuerst auf. Im Einzelfall ist Alternaria aber nicht immer einfach zu erkennen. Die Krankheit kann mit verschiedenen Mangelsymptomen und sortenbedingter physiologischer Alterung verwechselt werden. Später während der Lagerung kann Alternaria die Trockenfäule auslösen.
Stress bei den Kartoffeln vermeiden
Massnahmen gegen den Blattbefall reduzieren das Trockenfäulerisiko. Zur Alternaria-Vorbeugung sind möglichst optimale Wachstumsbedingungen zentral – Düngung, Schädlingsbekämpfung und kein Wasserstress –, v. a. gestresste Pflanzen werden befallen. Es gibt wenige Krautfäulemittel, die auch gegen Alternaria wirken, z. B. Revus Top. Die meisten Krautfäulemittel wirken jedoch nicht (z. B. Leimay oder Infinito) oder nur wenig (z. B. Mapro) gegen Alternaria. In diesen Fällen empfiehlt es sich, bei anfälligen Sorten und bei fördernden Bedingungen ein Alternaria-Mittel dem Krautfäulemittel beizumischen, z. B. Signum, Dagonis oder Slick. Ob Folgebehandlungen nötig sind, hängt von der Witterung und davon ab, ob später in höheren Blattbereichen erneut Alternaria-Symptome auftreten.
Kein Mais auf Mais
Die Kantone überwachen aktuell und bis Mitte September den Einflug des Quarantäneschädlings Maiswurzelbohrer. Es kann deshalb noch nicht abschliessend entschieden werden, ob auf Parzellen, auf welchen Mais steht, nächstes Jahr wieder Mais angebaut werden darf. Es empfiehlt sich daher auf solchen Parzellen zur Sicherheit eine andere Kultur einzuplanen.