Nach der langen Trockenperiode kam regional endlich der lang ersehnte Regen. Während dies die Entwicklung des Kartoffelkäfers etwas bremsen dürfte, tritt dafür die Krautfäule in den Vordergrund. 

Alternaria im Anmarsch

Endlich gab es Regen, und auch übers kommende Wochenende wird für die meisten Regionen etwas Niederschlag vorausgesagt. Das bedeutet, dass die Kartoffelbestände nun intensiver auf Krautfäule kontrolliert werden müssen. 

Ebenfalls wurden die ersten Alternaria-Blattflecken beobachtet. Beim Einsatz eines Fungizids gegen Krautfäule sollte daher idealerweise ein Mittel mit zusätzlicher Wirkung gegen Alternaria gewählt werden.

Weiterhin aktiv ist der Kartoffelkäfer. Die kantonalen Pflanzenschutzfachstellen erteilen bei begründetem Bedarf Sonderbewilligungen für Mittel wie Coragen oder Gazelle.

Auf Blattläuse kontrollieren

Gleichzeitig sollte nun der Blattlausbefall in den Kartoffeln beobachtet werden. Dazu werden an zehn Pflanzen auf einem Fiederblatt vom unteren Drittel die Blattläuse gezählt und der Durchschnitt pro Fiederblatt berechnet. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei zehn Blattläusen pro Fiederblatt. Sollte diese erreicht sein, gilt es für die Bekämpfung Folgendes zu beachten: Eine Sonderbewilligung ist nötig. Wurde bereits ein Acetamiprid-Produkt gegen den Kartoffelkäfer eingesetzt, darf keine weitere Applikation mit demselben Wirkstoff erfolgen. Pro Parzelle und Jahr ist nur eine Behandlung erlaubt. Stattdessen muss mit Produkten wie Teppeki oder Movento behandelt werden. Für diese sind keine Sonderbewilligungen nötig.

Eiweisserbsen schlecht aufgelaufen

Dieses Jahr sind einige Bestände von Wintereiweisserbsen schlecht aufgelaufen und danach sogar abgestorben. Insbesondere betroffen war die Sorte Balltrap. Unklar ist noch, ob Umweltfaktoren oder das Saatgut der Grund für die schlechte Entwicklung war. Auf eingeschickten Proben aus dem Kanton Bern konnte im Labor die samenbürtige Brennfleckenkrankheit festgestellt werden. Dies lässt aber immer noch keine definitive Aussage über den Grund für die schlechte Kulturentwicklung zu. 

Die Brennfleckenkrankheit, verursacht durch einen Pilz, führt zu runden, hellbraunen, deutlich eingesunkenen Flecken an den Blättern, Stängeln und Hülsen der Eiweisspflanze. In den Flecken sind die schwarzen punktförmigen Fruchtkörper des Pilzes zu erkennen. Zur Bekämpfung sind Fungizide erhältlich. Die Krankheit muss für eine erfolgreiche Eindämmung jedoch frühzeitig erkannt werden. 

Zweite Stickstoffgabe im Mais 

Im Mais ist der Zeitpunkt für die zweite Stickstoffgabe gekommen. Für eine möglichst optimale Wirkung sollte dies, vorzugsweise in Form von Harnstoff, vor dem Regen geschehen oder in Kombination mit einem Hackdurchgang durch leichtes Einarbeiten.

Nach der Gerstenernte Stoppelbearbeitung vornehmen

Die ersten Gerstenfelder sind geerntet. Direkt nach der Ernte ist ein günstiger Zeitpunkt für eine Stoppelbearbeitung beispielsweise mit einem Grubber oder einer Scheibenegge. Ebenfalls bietet es sich an, das Feld auf Problemunkräuter wie Blacken oder Disteln zu kontrollieren und allenfalls davon zu befreien.