Die herausfordernde Druschsaison wurde diese Woche vollends abgeschlossen, die letzten Weizen- und Rapsfelder konnten während dieser schönen Tage nun überall gedroschen werden. Die Ernte war über alles gesehen sehr ernüchternd, was aber auch zu erwarten war. Respektable Erntezahlen waren die Ausnahme. Nun gilt es wieder optimistisch nach vorne zu schauen und optimale Voraussetzungen für ein erfolgreiches neues Pflanzenbaujahr zu schaffen. Dieses wird mit der bevorstehenden Rapssaat bereits wieder eingeläutet.
Raps ist ein Lichtkeimer
Der Saattermin soll so gewählt werden, dass im Herbst mindestens zehn bis zwölf Blätter gebildet werden und der Raps im Rosettenstadium in den Winter gehen kann. Zu dichte oder zu früh gesäte Bestände gehen im Herbst bereits ins Längenwachstum, was unbedingt verhindert werden muss, um Auswinterungsschäden zu vermeiden. Saattermine vom 20. August bis spätestens 10. September haben sich bewährt. Raps ist ein Lichtkeimer, deshalb werden Rapssamen bei der Saat möglichst flach abgelegt und es muss auf eine gute Rückverfestigung geachtet werden, damit eine zügige Keimung gewährleistet wird.
Krankheitsübertragungen wie zum Beispiel Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma) wird durch die rechtzeitige Bekämpfung des Ausfallraps vermieden. Bei trockenem und warmem Wetter im Herbst muss mit grossem Erdflohdruck gerechnet werden. Frühe Saaten und ein dadurch begünstigter zügiger Auflauf können Schäden verringern, bergen aber wiederum das Risiko, dass der Raps ins unerwünschte Längenwachstum kommen kann. Hier macht es dann Sinn, mit dem Einsatz von Wachstumsregulatoren zu arbeiten. Eine Überwachung der Erdflöhe durch im Boden eingegrabene Gelbschalen ist Voraussetzung, damit der richtige Zeitpunktfür eine allfällig notwendigeBekämpfung sichergestellt werden kann.
Mittel bewusst einsetzen
Der Cercospora-Befall bewegte sich aufgrund der Wetterverhältnisse bislang auf tiefem Niveau. Mit den momentan hohen Temperaturen wird die Ausbreitung deutlich zunehmen. Bei Sorten mit einer guten Cerco-Resistenz (Tesla, Novalina KWS, Smart Belamia) kann eine zweite Behandlung ruhig rund fünf Wochen nach der ersten Behandlung eingeplant werden. Bei allen anderen Sorten sollen sich jetzt die Kontrollen auf die neu gebildeten Blätter konzentrieren. Findet man dort Blattflecken, muss eine zweite Behandlung vorgenommen werden. Bei dieser sollen aus Resistenzgründen nur noch Wirkstoffe aus der Gruppe der Triazole eingesetzt werden. Epoxiconazolhaltige Mittel müssen dieses Jahr aufgebraucht werden. Schosserrüben gehören ausgerissen und müssen aus dem Feld getragen werden.
Der Maiswurzelbohrer muss alle Jahre wieder von den kantonalen Fachstellen mittels Pheromonfallen überwacht werden. Bereits wurde der Schädling in verschiedenen Kantonen gefangen. Aufgrund des bislang miesen Sommerwetters wurden deutlich weniger Käfer gefangen als im letzten Jahr. Der Käferflug hält bis Ende September noch an, die Situation kann sich also noch ändern. Das heisst, weitere Gebiete könnten von den Präventionsmassnahmen betroffen werden. Die kantonalen Pflanzenschutzdienste informieren regelmässig in ihren Kantonen über den aktuellen Stand der Dinge. Auf Flächen, die vor dem 31. August geerntet wurden, muss eine Zwischenfrucht oder eine Gründüngung gesät werden. Dies gilt auch für Flächen, auf welchen keine Winterkultur angebaut wird. Das Ziel ist, die Auswaschung sowie die oberflächliche Abschwemmung von Nährstoffen und Bodenteilchen zu verhindern.