Das sommerliche Wetter der letzten Tage mit strahlendem Sonnenschein wurde für viele Feldarbeiten genutzt. Die Landwirte waren fleissig unterwegs, ob zum Heuen, den Boden für die letzten späten Maissaaten zu bestellen oder ihre Kulturen zu schützen.
Zuckerrüben: Cercospora-Blattflecken werden erwartet
Die Rüben haben die Reihen geschlossen und sind sehr gut im Wuchs. Läuse sind je nach Parzelle noch wenige vorhanden, stellen aber aufgrund des fortgeschrittenen Wuchses und der aufgebauten Nützlingspopulation kein Problem mehr dar. Eine Bekämpfung ist nicht mehr notwendig.
Bislang wurden keine Cercospora-Blattflecken entdeckt. Aktuelle Blattflecken (dunkler Rand) auf den Rübenblättern sind allesamt bakterieller Herkunft, hervorgerufen durch Pseudomonas-Bakterien. Diese treten insbesondere nach starken Gewitterregen auf, die Verletzungen am Blattapparat hervorrufen. Solche Flecken können nicht behandelt werden, sind überdies harmlos und nicht ertragsmindernd. Die Entwicklung der Cercospora ist aufgrund der nötigen Temperatursumme in diesem Jahr fortgeschritten. Erste Cercospora-Flecken werden wohl auf Risikostandorten – Rübenparzelle grenzt an letztjährige Rübenparzelle oder Rübenhaufen liegt in Muldenlagen oder am Wasser – schon ab nächster Woche und gegen Ende Juni zu erwarten sein.
Weniger Krautfäule, dafür Alternaria in Kartoffeln
Das wechselhafte Wetter der letzten Wochen hat zu einem starken Befall mit Krautfäule geführt. Die heissen, sonnigen und trockenen Tage von dieser Woche haben die Ausbreitung zum Glück aber gebremst. Jetzt kommt dafür Alternaria. Die Bestände sind gestresst, die hohen Temperaturen fördern die Ausbreitung.
Kartoffelkäfer sind in diesem Jahr wieder mit sehr hohen Populationen unterwegs. Die Schwelle liegt bei 30 Prozent der Pflanzen mit Larven oder zwei grösseren Befallsnestern pro Are. Spinosad hat eine kurze Wirkung, räumt adulte Käfer und Larven gut ab. Es hat aber keine Wirkung gegen die Eier. Deshalb darauf achten, dass möglichst viele Larven geschlüpft sind. Blattläuse sind weniger stark verbreitet unddie Schadschwelle (zehn Läuse pro Fiederblatt über das ganze Feld) ist in wenigen Fällen überschritten.
Etablierung von Problemunkräutern verhindern
Einjähriges Berufkraut
Das Einjährige Berufkraut ist nun am Blühen. Den invasiven Neophyten erkennt man leicht an seinen kleinen, weissen Blüten mit gelbem Körbchen. Die Blüten sehen aus wie bei der Kamille, sind aber deutlich kleiner. Eine Etablierung der Bestände muss dringend vermieden werden, deshalb ist ein frühzeitiges Erkennen und eine Bekämpfung (Ausreissen!) ratsam. Wichtig: Der Vegetationskegel muss mit entfernt werden, am besten geht das mit einem kleinen Pickel.
Ackerkratzdistel
Auch die Ackerkratzdisteln sind kurz vor der Blüte. Hier muss eine Versamung dringend vermieden werden. Das Mindeste ist, dass die Blütenköpfe abgeschnitten werden. Somit wird wenigstens eine Verbreitung über Samenflug verhindert. Wo es erlaubt ist, können vor der Blütenbildung Distelnester auch chemisch bekämpft werden. Diverse Mittel sind bewilligt (Simplex, Picobello, Lontrel, Alopex, Garlon 2000).
Jakobskreuzkraut
Das Jakobskreuzkraut ist jetzt ebenfalls am Blühen. Aufgrund der Giftigkeit für Tiere muss es am Versamen gehindert und ausgerissen oder gemäht werden. Nehmen Sie mit dem zuständigen Unterhaltsdienst der Gemeinde Kontakt auf, wenn gegen grosse Bestände nichts unternommen wird.
Erdmandelgras
Erdmandelgras ist nun am Auflaufen. Bei Verdachtsfällen melden Sie sich bitte beim kantonalen Pflanzenschutzdienst, damit eine fachlich korrekte Bekämpfung ohne Risiko einer Verschleppung besprochen werden kann. In vielen Kantonen gibt es sogar eine Meldepflicht.



