«Stabil instabil» – so lautet die treffende Beschreibung der aktuellen Wetterlage im Blog von MeteoSchweiz. Zu kühl und zu nass ist der Mai, eine Herausforderung für die Landwirtschaft. Der Krankheitsdruck ist stark gestiegen und die nächsten Tage wird sich zeigen, mit welchem Ausmass zu rechnen ist.
Momentan sind Pflegemassnahmen in den Kulturen schwierig, die Befahrbarkeit ist nicht gegeben und der Wind ist oft zu stark. Die Sorgen wachsen zwar, aber für die Natur und den Wald ist es ein Segen, wenn man an die letzten trockenen Monate und Jahre denkt. Ab nächster Woche sollte laut Prognose das Wetter aber stabiler werden.
Septoria im Weizen beobachtet
Der Weizen befindet sich im Stadium «Schieben des Fahnenblatts» (DC 37), bei frühen Beständen ist das Fahnenblatt entfaltet (DC 39). Der Infektionsdruck mit Septoria ist hoch. Untere Blätter sind bereits vielerorts mit Septoria befallen, insbesondere anfällige Sorten sind gefährdet. Eigentlich ist auch Gelbrostwetter, bislang ist aber noch kein Befall bekannt. Damit das Fahnenblatt geschützt ist, muss die erste bzw. zweite Fungizidbehandlung baldmöglichst gemacht werden.
Adulte Getreidehähnchen und Eier sind eigentlich überall zu finden, Larven nicht. Das wechselhafte und kühle Wetter hat die Eier dezimiert. Die Schadschwelle (zwei Larven pro Halm) ist also noch nirgends überschritten.
Schwarze Blattläuse behandeln
Auf vielen Zuckerrübenfeldern finden sich Schwarze Bohnenblattläuse. Sie übertragen nicht die Viröse Vergilbung, aber spielen bei der Verbreitung eine wichtige Rolle, sobald die Vergilbung durch Grüne Pfirsichblattläuse ins Feld gebracht wurden. Als einziges Mittel ohne Sonderbewilligung auf schwarze Blattläuse zugelassen ist Pirimor (keine Wirkung auf die Grüne Pfirsichblattlaus). Die Schadschwelle liegt im 4-Blatt-Stadium bei 50 % der Rüben mit Lauskolonien, im 6- bis 8-Blatt-Stadium sind es 80 %. Für die Grüne Pfirsichblattlaus gibt es einen extra SMS-Warndienst.
Unkrautbehandlung im Mais nach dem Regen vorsehen
Allgemein ist der Schneckenbefall zu überwachen. Wo die Unkrautbekämpfung im Mais noch offen ist, sollte der Mais so früh als möglich behandelt werden. Aber Achtung: Um Schäden an der Kultur zu vermeiden, gilt es zu beachten, dass nach starken Niederschlägen oder kühlen Temperaturen mit der Herbizidbehandlung mindestens drei Tage zugewartet werden muss. Dies, damit sich die gestressten Maispflanzen wieder erholen und eine Wachsschicht aufbauen können. Eine Bekämpfung der Problemunkräuter (Blacken, Winden, Disteln) im Mais erfolgt am besten und am verträglichsten in einem separaten Durchgang im 6-Blatt-Stadium des Maises mit Dicamba.
Guter Zeitpunkt um Einjähriges Berufkraut zu bekämpfen
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt das Einjährige Berufkraut zu bekämpfen. Der Boden ist feucht und man kann das Kraut einfach mit der Wurzel aus dem Boden reissen, was sehr speditiv von der Hand geht. Da das Berufkraut aktuell noch keine Blüten gebildet hat, kann man es auf einen Haufen legen oder auf dem Kompost entsorgen, ohne dass man wegen der Versamung Angst haben muss.