Bereits Ende März, kommt das aktuell sehr abwechslungsreiche Wetter dem April ein wenig zuvor. Seit dem letzten Wochenende erleben wir viele Niederschläge und teils winterliche Einbrüche, welche durch kurze sonnige Abschnitte unterbrochen werden. Das aktuelle Wettergeschehen hat jedenfalls zu einer Pause bei den Feldarbeiten geführt.
Letzte Woche aber konnten viele Feldarbeiten erledigt werden. Bei sehr guten Bedingungen wurde der grösste Teil der Rübensaat abgeschlossen. Auch der Raps entwickelt sich schnell und in intensiv geführtem Getreide kam nebst dem Herbizid auch schon CCC zum Einsatz. Für eine mechanische Unkrautbekämpfung im Getreide konnten die guten Bedingungen von letzter Woche ebenfalls genutzt werden.
Das Striegeln muss warten
Die meisten Weizenfelder befinden sich aktuell im Stadium «Ende Bestockung» (DC 29) und in frühen Lagen sind die Bestände bereits im Zwei-Knoten-Stadium. Der Herbizideinsatz sollte nun bereits abgeschlossen sein, Korrekturbehandlungen gegen Wurzelunkräuter können aber später noch erfolgen. Für den Striegeleinsatz waren die Bedingungen bis vor dem letzten Wochenende gut. Seither herrscht Stillstand und weitere Striegeleinsätze müssen auf die nächste Schönwetterperiode verschoben werden, falls bis dahin die Entwicklung des Weizens nicht zu weit fortgeschritten ist.
Verkürzen erst bei Schönwetter fortsetzen
[IMG 2]Ein CCC-Einsatz muss bereits erfolgt sein. Wer noch nicht verkürzt hat, der muss sich gedulden. CCC-Einsätze sind bis dann aber nicht mehr bewilligt, dieser ist bis ins DC 30 erlaubt. In weiter entwickelten Beständen (DC 31–32) liegt der Fokus bei der Verkürzung auf dem Einsatz von Moddus, Milo, Metro Class, Prodax oder Medax. Die Bestände sind für solch einen Einsatz gut im Schuss: Die Bestände wurden mit Stickstoff versorgt und genügend Niederschläge für die Verfügbarkeit sind gefallen. Übrigens, die zweite Stickstoffgabe hat einen direkten Einfluss auf die Anzahl der ährentragenden Halme, ausserdem wird massgeblich die Anzahl Körner pro Ähre beeinflusst. In dichten Beständen sollte deshalb die Schossergabe erst zum DC 32 (2-Knoten-Stadium) erfolgen, weil bis dahin die zuletzt angelegten Nebentriebe reduziert werden. Ansonsten schmarotzen diese weiteren Stickstoff und unnötige Energie geht verloren.
Gerste ist im Stadium DC 30 (Haupttriebe beginnen sich zu strecken), teilweise im DC 31 (1-Knoten-Stadium) und weiter. Grundsätzlich sieht die Gerste gesund aus. Eine Verkürzung steht auch hier bei der nächsten Schönwetterperiode an. Analog dem letzten Jahr steht zum jetzigen Zeitpunkt die Gerste auch sehr gesund da, die Notwendigkeit für eine Fungizidbehandlung geht gegen null.
Glanzkäfer werden ausgebremst
Der Raps ist über das Stadium 53 hinaus (Blütenknospen überragen die obersten Blätter), einzelne Bestände gehen schon in Richtung DC 59, also erste Blütenblätter sichtbar. Das Thema Stängelrüssler ist vorbei. In den Hauptanbauregionen war der Druck sehr hoch und viele Parzellen wurden nach Einholung einer Bewilligung behandelt. Aktuell ist der Rapsglanzkäfer zwar relativ stark aufgekommen, das aktuelle Wetter bremst aber seine Frasstätigkeit aus und eine Bekämpfung ist aufgrund der Feldbedingungen nicht machbar. Die Rapsentwicklung wird schnell voranschreiten, somit wird eine Glanzkäferbekämpfung in der nächsten Woche vermutlich nur in wenigen Fällen Sinn machen.
Auf Schnecken kontrollieren
Einzelne Zuckerrübenfelder wurden dieses Jahr bereits Ende Februar, extrem früh, gesät. Der Grossteil der Saaten wurde letzte Woche vor dem Wetterumschwung bei sehr guten Bedingungen vorgenommen. Frühe Saaten von Ende Februar und Anfang März sind schon aufgelaufen. Schäden durch Schnecken müssen ab dem Auflaufen überwacht werden. Das «prophylaktische» Streuen von Schneckenkörnern ist nicht erlaubt.
Die Beizung des Saatguts mit dem Mittel Force wirkt als Kontakt- und Frassgift und wird im Saftstrom der Pflanze nicht verteilt, deshalb bietet es keinen Schutz gegen den Erdfloh (oberirdisch), wohl aber gegen Drahtwurm oder Erdschnakenlarven (unterirdisch). Wenn es wieder wärmer wird, müssen die aufgelaufenen Zuckerrüben deshalb gut auf durch Erdfloh verursachten Loch- und Schabfrass kontrolliert werden. Eine Behandlung mit einem zugelassen Pyrethroid benötigt eine Sonderbewilligung durch die kantonalen Pflanzenschutzdienste.