Die winterlichen Bedingungen der vergangenen Tage haben das Wachstum der Kulturen abgebremst. Behandlungen mit Herbizid- oder Wachstumsregulatoren waren in dieser Zeit nicht angebracht, da die Kulturen unter Stress standen. Nun gilt es, Ruhe zu bewahren und die Temperaturen erst einmal steigen zu lassen.
Getreide: Vor dem Einsatz von Wachstumsreglern Temperaturen beachten
Vielerorts hat das Getreide das Stadium DC 30 bereits überschritten und beginnt sich zu strecken. Der Einsatzzeitpunkt von CCC im Weizen zur Halmverkürzung ist damit vorbei. Beim Einsatz von anderen Produkten ab DC 31 gilt es die Temperaturen zu berücksichtigen.
Medax, Prodax: Wirkung ab 5°C.
Moddus, Milo, Metro Class, Trinexx Top: Wirkung ab 10°C oder zumindest eine hohe Lichtintensität bzw. viel Sonnenschein wird benötigt.
Etephon: In Triticale und Gerste erst ab DC 37 einsetzen. Benötigt Temperaturen von über 15°C.
Terpal (ab Stadium DC 32): Hat eine temperatur- und lichtunabhängige Wirkung.
Allgemein ist es wichtig zu bedenken, dass Wachstumsregulatoren die Pflanzen stressen. Nach der Behandlung sollten keine Frostnächte oder grosse Temperaturdifferenzen zwischen Tag zu Nacht folgen.
Schnecken überwachen
Sobald die Temperaturen tagsüber wieder ansteigen und die Böden noch feucht sind, freuen sich die Schnecken und werden aktiver.
In den gesäten Zuckerrüben- und Sonnenblumenparzellen helfen Kontrollstellen das Schneckenvorkommen abzuschätzen. Dazu einige Köder mit dem Wirkstoff Metaldehyd (dieser bewirkt ein sichtbares Abschleimen) ausstreuen und mit einem nassen Kartoffelsack oder einem Holzbrett abdecken. Anschliessend täglich auf Schleimspuren kontrollieren. Sobald Spuren ersichtlich sind, sollte eine Flächen- oder Randbehandlung mit Schneckenkörnern gemacht werden. Eine Ausbringmenge von 30 Körnern/m2 ist ausreichend. Dies entspricht je nach Produkt 3–7 kg/ha, wodurch zwischen 200–350 g/ha des Wirkstoffes Metaldehyd ausgebracht werden. Jährlich ist pro Hektare der Einsatz von max. 700 g dieses Wirkstoffes erlaubt!
Kartoffelpflanzgut vorbereiten
Durch die stellenweise bescheidenen Bodentemperaturen von unter 7°C sollte dem Vorkeimen oder dem Wärmeschock genügend Beachtung geschenkt werden. Letzteres hat sich auf vielen Betrieben durchgesetzt. Die Kartoffeln sollen dabei kontinuierlich über fünf bis sieben Tage aufgewärmt werden. Die Temperatur kann dabei 15 bis 18°C erreichen. Eine ausreichende Sauerstoffzufuhr durch regelmässiges Lüften muss gewährleistet sein. Zudem gilt es, ein zu rasches Ansteigen der Temperatur zu verhindern, damit die Knollen nicht ersticken. Durch ein vorsichtiges Umschütten können sich die Kartoffeln in den Gebinden gleichmässiger aufwärmen. Das Ziel des Wärmeschocks sollte sein, die Knollen in Keimstimmung zu bringen. Dies wird erreicht, wenn möglichst alle Augen leicht auszutreiben beginnen.
Die Verschnaufpause sinnvoll nutzen
Die Landwirtschaft steht im Blickfeld von Spaziergänger-(innen), dies liegt in der Natur der Sache und sollte nicht konsequent als negativ betrachtet werden. Der Kontakt kann genutzt werden, um aufzuklären, weshalb und welche Mittel als Pflanzenschutz, -stärkung oder -düngung ausgebracht werden. Auch Infotafeln können die Mitmenschen aufklären. Diverse Thementafeln können jetzt kostenlos (exkl. Porto) bestellt werden, um sie für die Saison bereit zu haben.