Das Wetter bleibt weiterhin wechselhaft. Stabile Trockenphasen lassen auf sich warten und verzögern die Feldarbeiten massiv. Setzen und Säen von Frühjahrskulturen erfolgen diese Jahr unter nicht idealen Bedingungen. Die kurzen Trockenphasen reichen bei vielen Böden nicht aus, um diese genügend abtrocknen zu können.
Tipps der Woche
- Im Weizen breitet sich Septoria aus. Die Bekämpfungsschwelle beachten.
- In den Gerstenbeständen kann die Fahnenblattbehandlung erfolgen.
- Die Bedingungen für Wachstumsregulatoren sind derzeit nicht ideal.
- Die anhaltende Feuchtigkeit fördert Schnecken. Einsatz von Metaldehyd-haltigen Körnern.
- Mit dem Kartoffelsetzen noch warten.
Septoria auf dem Vormarsch
Das Getreide wächst auch bei den niedrigeren Temperaturen. Frühe Weizenbestände sind schon kurz vor Erscheinen des letzten Blattes (DC 37). Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Die restlichen Bestände bewegen sich um DC31–32 (Schosserstadium).
Das regnerische Wetter begünstigt Septoria. Starke Infektionen sind in den Feldern sichtbar. Durch die Regenspritzer gelangt der Pilz ausserdem einfacher von den unteren Blättern auf die oberen. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 20 % der viertobersten Blätter mit Septoria-Befall im Stadium 37–51 (Fahnenblatt bis Beginn Ährenschieben).
Die restlichen Krankheiten im Weizen treten eher in den Hintergrund. Momentan sieht man kaum echte Mehltauinfektionen, dafür hat es zu viel Niederschlag. Allenfalls könnte Gelbrost auftreten. Die Bedingungen stimmen für eine Ausbreitung. Erste Pusteln sind in Feldern gefunden worden, deswegen lohnt sich eine genaue Beobachtung der eigenen Felder, besonders bei anfälligen Sorten.
Blattflecken in der Gerste
Auch in den Gerstenfeldern profitieren die Krankheiten dieses Jahr. Blattflecken nehmen zu. Behandlungen im Schosserstadium wurden zum Teil bereits durchgeführt. Nun gilt es die Fahnenblattbehandlung ins Auge zu fassen, da auch bereits Sprenkelnekrose im Feld auftaucht.
Folgen sonnige Phasen auf die Regenperioden, kann sich die Sprenkelnekrose stark verbreiten. Bei Fungizidbehandlungen im Fahnenblatt können zudem Mittel mit Wirkstoff Ethephon beigemischt werden, um das Ährenknicken vorzubeugen. Bedacht werden sollte auch, dass diese Mittel ihre beste Wirkung bei 15 °C entfalten. Momentan sind die Bedingungen, um Wachstumsregulatoren auszubringen, nicht ideal.
Wärme und Sonne werden für Wachstumgsregulatoren benötigt
Verkürzungen in Weizenbeständen, die im Schosserstadium sind, sollten in abgetrockneten Beständen erfolgen. Da Wachstumsregulatoren Pflanzen stressen können, sollte auf möglichst ideale Bedingungen geachtet werden – es sollte wüchsig sein.
Medax oder Prodax wirken bereits ab 5 °C, wohingegen Moddus, Milo, Metro Class und Trinexx Top ihre Wirkung erst ab 10 °C entfalten und für eine genügende Wirkung auf hohe Lichtintensität beziehungsweise viel Sonnenschein angewiesen sind.
Anhaltende Feuchtigkeit begünstigt Schnecken
Die anhaltende Feuchtigkeit fördert die Entwicklung der Schnecken. Besonders die Frühjahrskulturen müssen nun geschützt werden. Felder mit groben Saatbetten oder allfälligen Mulchschichten bieten Schnecken noch zusätzlich ideale Unterschlüpfe. Beim Einsatz Metaldehyd-haltiger Körner müssen die Wirkstoffmengenbeschränkungen beachtet werden.
Geduld von Kartoffelproduzenten gefordert
All-in-one-Setzgeräte sind bei vielen Kartoffelproduzenten Standard, haben sie doch unter anderem die Vorteile einer höheren Schlagkraft, Einsparung von Überfahrten und der Reduktion von grünen Kartoffeln. Die Maschinen bringen aber auch ein höheres Einsatzgewicht mit, was zu höheren Ansprüchen an die Bodenbedingungen führt. Gerade feuchte Bedingungen in mittelschweren bis schweren Böden können zu langwierigen negativen Effekten, unter anderem zu tiefreichenden Bodenverdichtungen, führen. Geduld zahlt sich also in jedem Fall aus.