Die Kulturen präsentieren sich in den meisten Fällen gesund. Trotz aller Feldarbeiten sollte jedoch genügend Zeit für die Kontrolle von diversen Schädlingen und Krankheiten eingeplant werden, um den weiteren Verlauf der Schaderreger besser einschätzen zu können.

Septoria-Kontrolle ab DC 37

Der Weizen ist verbreitet im 2-Knoten-Stadium (DC 32) oder hat teilweise schon begonnen, das Fahnenblatt zu schieben (DC 37). Die Bestände sind nach wie vor sehr gesund, da sich die Pilzkrankheiten in diesem Frühjahr nur schlecht aufbauen und verbreiten konnten. An einigen Orten findet man etwas mehr Septoria. Dieser Pilz ist als Schwächeparasit bekannt und tritt in Beständen mit gestressten Pflanzen leichter auf, zum Beispiel nach einem Herbizideinsatz bei leichten Nachtfrösten. Eine Kontrolle ist ab dem Stadium DC 37 angezeigt, um die Infektionsgefahr des Fahnenblatts abschätzen zu können. 

Die Bekämpfungsschwelle ist überschritten, wenn von 100 kontrollierten Halmen 20 % der viert­obersten Blätter mit Septoria befallen sind. Die Sporen verbreiten sich mit Regenspritzern auf nächsthöhere Blattetagen. Für eine Infektion der neuen Blätter braucht es genügend Luftfeuchtigkeit und zur Ausbildung neuer Sporen Blattnässe. Mit dem sonnigen und vor allem windigen Wetter konnten die oberen Blätter jedoch immer wieder rasch abtrocknen. Die Voraussetzungen für die Bildung neuer Sporen war nur selten gegeben.

Vereinzelt Mehltaupusteln

Vereinzelt findet man Mehltaupusteln. Hier liegt die Bekämpfungsschwelle bei 25–50 % befallener Blätter. Um die Befallsstärke zu ermitteln, werden die drei obersten voll entwickelten Blätter berücksichtigt. 

Weiter findet man jetzt auch Eier vom Getreidehähnchen, Larven sind bis jetzt noch nicht geschlüpft. Die Eier sind jedoch nicht beachtenswert, da es dagegen keine Bekämpfungsmöglichkeit gibt. Kontrollen sind erst angezeigt, wenn das Fahnenblatt voll entfaltet ist. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei zwei Larven pro Halm respektive Fahnenblatt.

Bei der Gerste sind je nach Sorte und Saattermin bereits die Ähren oder aber die Grannen sichtbar. Abschlussbehandlungen gegen Blattflecken (Netzflecken und Rhynchosporium) sind nur bis zum Beginn Ährenschie­ben (DC 51) erlaubt. Das wechselhafte Wetter förderte vor allem Sprenkelnekrosen auf dem Fahnenblatt. Ist eine späte Behandlung angezeigt, steht nur noch das Fungizid Pandorra bis zum Beginn der Blüte (DC 61) zur Auswahl.

Massnahmen in Sonnenblumen und Kartoffeln

Sonnenblumen: Die Sonnenblumen sind in der Entwicklung zwischen dem Keimblattstadium und dem zweiten Blattpaar. Im herbizidlosen Anbau steht jetzt die mechanische Unkrautbekämpfung an. Hacken zwischen den Reihen empfiehlt sich ab zwei bis vier Blattpaaren. Der Boden sollte nicht zu tief bearbeitet werden (max. 5 cm) und je nach Gerät empfehlen sich Pflanzenschutzscheiben. Möglich wäre auch ein ganzflächiger, vorsichtiger Durchgang mit dem Hackstriegel. Es ist dabei aber Vorsicht geboten, dass die jungen Pflanzen nicht mit Erde zugeschüttet oder verletzt werden (Zinkendruck und Fahrgeschwindigkeit anpassen). 

Kartoffeln: Die ersten Frühkartoffeln wurden bereits abgedeckt und das Vlies entfernt. Weitere Parzellen werden in nächster Zeit folgen. In solchen Parzellen muss nach dem Abdecken unbedingt eine Kontrolle der Stauden auf Krautfäulebefall erfolgen. Unter dem Vlies kann von infiziertem Saatgut ein Primärherd entstehen, welcher nach dem Abdecken Sporen in die Umwelt freilassen und so weitere Parzellen in der Region befallen kann. Solche Primärherde sollten unbedingt aus dem Feld entfernt und der kantonalen Pflanzenschutzfachstelle oder dem Prognosedienst Phyto-PRE gemeldet werden, damit andere Kartoffelproduzentinnen und -produzenten informiert werden können.