Die Tagestemperaturen stiegen seit letzter Woche von Tag zu Tag und in der Nacht fallen die Temperaturen vorerst auch nicht mehr allzu tief. Die Kulturen profitierten von den Niederschlägen und konnten sichtbar weiterwachsen. Besonders für Pflanzen, die noch über kein tiefes Wurzelwerk verfügten, war der Regen dringend notwendig. Für anstehende Feldarbeiten sollte der Boden genügend abtrocknen können.

Getreidebestände präsentieren sich gesund

Der trockene März war für die Entwicklung von Pilzkrankheiten im Getreide nicht sehr förderlich. Entsprechend gesund präsentieren sich die Bestände. Gab es im Weizen auf den untersten Blättern bereits vor dem Regen Septoria-Blattflecken oder auf der Gerste Netz- und Blattflecken, konnten sich die Sporen mit den Regenspritzern auf nächsthöhere Blattetagen bringen. Bereits vorhandene Mehltaupusteln wurden vielfach abgewaschen und müssen sich zuerst neu ausbilden. Mit dem wüchsigen Wetter wächst das Getreide den Krankheiten unter Umständen aber davon, so dass auch in diesem Jahr eine 1-Fungizid-Strategie ausreichen sollte. 

Da im Moment auf vielen Parzellen die erste Verkürzung durchgeführt wird, kommt dieser Fungizideinsatz noch zu früh. Wenn die Fahnenblattspitze sichtbar ist, kann mithilfe der Bekämpfungsschwellen immer noch abgeschätzt werden, ob ein Fungizid auf das Fahnenblatt appliziert werden soll oder nicht. 

Erster Herbizidsplit in Zuckerrüben rund drei Wochen nach der Saat ausbringen

Die meisten Zuckerrübenfelder sind aufgelaufen und befinden sich im Keimblattstadium. Verschiedene Kontrollen und Feldarbeiten stehen an. So sollte bei den klassischen Zuckerrübensorten der erste Herbizidsplit mit allen drei Hauptwirkstoffen rund drei Wochen nach der Saat ausgebracht werden – wenn die Unkräuter noch im Keimblattstadium sind. Das Rübenstadium spielt dabei keine Rolle. 

Bei Conviso-Smart-Rüben kann mit dem ersten Split länger zugewartet werden. Unkräuterwerden mit diesem Mittel auch noch im 2- bis 4-Blatt-Stadium gut erfasst. 

Phytotoxgefahr wegen Erdflöhenschabstellen

Mit den wärmeren Temperaturen werden die Erdflöhe aktiver. Bisher war der Druck noch sehr gering und es wurden erst sehr wenige Schabstellen gefunden. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei Rüben im Keimblattstadium bei 50 % befallener Pflanzen mit mehreren Schabstellen und bei Rüben im 2- bis 4-Blatt-Stadium bei 80 % befallenen Pflanzen. 

Frische Schabstellen sind vor allem bei den klassischen Sorten bei der Herbizidanwendung eine Gefahr, da die Wirkstoffe auf diesem Weg über die Verletzung an den Blättern direkt in die Rüben eintreten kann. Sind die Schabstellen bereits vernarbt, ist die Phytotoxgefahr geringer. Conviso-Smart-Rüben haben dieses Problem nicht, da der Wirkstoff in der Pflanze keinen Schaden anrichtet. Falls eine Behandlung gegen den Erdfloh nötig ist, muss vorher eine Sonderbewilligung beantragt werden. Beachten Sie, dass bei allen REB-Programmen (M1-M4) gewisse insektizide Wirkstoffe verboten sind (Anhang 9.1 Aktionsplan PSM).

Zuckerrüben auf Schnecken kontrollieren

Weiterhin sollten die Zuckerrübenfelder auf Schneckenbefall überwacht werden. Gefährdeter sind Felder mit einem groben Saatbett oder Randzonen angrenzend an Kunstwiesen, Pufferstreifen oder Ähnlichem. In beiden Situationen finden Schnecken tagsüber besser Unterschlupf.

Mais und Kartoffeln: Der Boden sollte sich vor der Saat und dem Setzen erwärmen

Die Niederschläge haben den Kulturen gutgetan, die Böden sind entsprechend wassergesättigt. Bodenbearbeitungen bei zu nassen Verhältnissen wirken sich langfristig negativ auf den Boden aus. 

Vor der Aussaat von Mais und dem Setzen der Kartoffeln sollte der Boden deshalb genug abtrocknen und sich erwärmen können. Da die Langzeitprognosen nur wenig Niederschläge voraussagen, kann dem Boden die notwendige Zeit dafür gegeben werden. Je wärmer der Boden ist, umso schneller entwickeln sich auch die Pflanzen. Für Mais sollte die Temperatur bei der Aussaat mindestens 10°C und für Kartoffeln 8°C betragen.