Seit dem Wochenende haben wir frühlingshafte Temperaturen. Die Rübensaat wird diese Woche bei besten Bedingungen abgeschlossen werden. Der Raps entwickelt sich jetzt schnell. Die ersten Fungizid-Behandlungen plus Verkürzung in intensiv geführtem Getreide stehen auch bald an.

Weizen: CCC-Halmverkürzer nur bis Stadium DC 30 einsetzen

Die meisten Weizenfelder befinden sich im Stadium DC 29 (Ende Bestockung) und ganz frühe Bestände im DC 30 (Beginn Schossen). Der Herbizideinsatz sollte nun abgeschlossen sein, Korrekturbehandlungen gegen Wurzelunkräuter können später noch erfolgen. Wo eingeplant, sollte die Halmverkürzung mit CCC (bis ins DC 30) jetzt erfolgen, DC 30 ist nämlich der letzte Zeitpunkt für den Einsatz von CCC.

Danach liegt der Fokus bei der Verkürzung auf dem Einsatz von Moddus, Metro Class, Prodax oder Medax (ab DC 31). Für die ersten weit entwickelten Bestände können solche Behandlungen wohl frühestens Ende nächster Woche in Betracht gezogen werden. Aber Achtung, die Bestände sollten dann gut im Schuss sein, d. h. die zweite Stickstoffgabe sollte dann ausgebracht sein. Die zweite Gabe hat einen direkten Einfluss auf die Anzahl der ährentragenden Halme und beeinflusst massgeblich die Anzahl Körner pro Ähre. Stickstoffmangel in dieser Phase führt zu einer Reduktion der angelegten Triebe und Ährchenanlagen. In dichten Beständen sollte die Schossergabe allerdings erst zum DC 32 (2-Knoten-Stadium) erfolgen, weil bis dahin die zuletzt angelegten Nebentriebe reduziert werden.

Tiefer Krankheitsdruck in Gerste – 1-Fungizid-Strategie ausreichend

Gerste ist im Stadium DC 30, teilweise im DC 31. Grundsätzlich sieht die Gerste sauber aus, in dichten Beständen sieht man einige Mehltaupusteln, Netzflecken sowie Rhynchosporium-flecken. Aufgrund des tiefen Krankheitsdrucks wird auch eine 1- Fungizid-Strategie ins Fahnenblatt ausreichend sein.

Im Raps liegt Fokus auf Bekämpfung des Glanzkäfers

Raps ist verbreitet im Stadium 53 (Blütenknospen überragen die obersten Blätter). Der Fokus liegt nun auf der Kontrolle des Rapsglanzkäfers. Dieser kann bei Überschreiten der Bekämpfungsschwelle bis in das Stadium DC 59 (Blüten noch geschlossen) bekämpft werden.

Zur Ermittlung der Bekämpfungsschwelle klopft man quer durchs Feld (nicht nur am Rand) 10 × 5 Pflanzen in eine Kartonschachtel aus und zählt nachjeder Pflanze die Anzahl ab-geschüttelter Glanzkäfer. Die Bekämpfungsschwelle liegt imStadium DC 53 bis 55 (Beginn der Streckung des Blütenstandes) bei sechs Rapsglanzkäfern pro Pflanze bei starkem Raps und bei vier Käfern bei z. B. durch Erdflohschäden geschwächten Raps. Im DC 57 bis 59 liegt diese Schadschwelle dann bei zehn Käfern pro Pflanze.

Behandlung des Feldrandes ausreichend gegen Glanzkäfer

Der Glanzkäfer ist aufgrund der hohen Temperaturen sehr aktiv, in den meisten Fällen reicht eine Behandlung des Feldrandes aus, in welchem sich die meisten Käfer tummeln. Die Pflanzen sollten bei der Applikation trocken sein, die Temperatur zwischen 8 und 25°C liegen, der Spritzbalken gehört maximal 50 cm über dem Bestand geführt und sollte mit Injektordüsen bestückt sein, um Abdrift zu verringern. Drift- und Abschwemmauflagen der eingesetzten Insektizide beachten.

Zuckerrüben auf Schnecken und Erdflöhe kontrollieren

Praktisch alle Zuckerrübensaaten werden in dieser Woche abgeschlossen. Frühe Saaten von Anfang März sind bereits am Auflaufen. Schäden durch Schnecken müssen ab dem Auflaufen überwacht werden.

Die Force-Beizung des Saatguts ist ein reines Kontaktinsektizid und wird im Saftstrom der Pflanze nicht verteilt. Deshalb bietet es keinen Schutz gegen oberirdisch fressende oder saugende Schädlinge, wozu der Erdfloh gehört. Die Zuckerrüben müssen deshalb gut auf durch Erdfloh verursachten Loch- und Schabfrass kontrolliert werden. Die Schadschwelle im Keimblattstadium liegt bei 50 % der Pflanzen mit mehreren Frassstellen. Eine Behandlung mit einem zugelassen Pyrethroid benötigt eine Sonderbewilligung durch die kantonalen Pflanzenschutzdienste.